Radfahrer am Marktplatz in Tittmoning
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Doch keine Landesgartenschau in Tittmoning

Die Stadt Tittmoning im Landkreis Traunstein gibt die Pläne für die Landesgartenschau 2026 wieder auf. Ein geplantes Bürgerbegehren hätte den ohnehin knappen Zeitplan zu sehr ins Wanken gebracht. Nun zieht die Stadt die Reißleine.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Wo die Landesgartenschau 2026 stattfinden wird, ist wieder offen. Den Zuschlag hatte ursprünglich Schweinfurt in Unterfranken bekommen. Als die Stadt aus finanziellen Gründen aus dem Projekt ausstieg, fiel die Wahl auf Tittmoning in Oberbayern. Dort formierte sich allerdings eine Bürgerinitiative, die eine Abstimmung über die Landesgartenschau forderte. Aus ihrer Sicht war der Zeitplan zu knapp. Jetzt wirft die Stadt ebenfalls das Handtuch.

Bürgerbegehren würde Planungen zu stark verzögern

In der Stadtratssitzung am 30. Januar sprachen sich die Ratsmitglieder mehrheitlich dafür aus, aus dem Projekt Landgartenschau auszusteigen. Grund ist das geplante Bürgerbegehren, für das seit Mitte Januar Unterschriften gesammelt werden. Die Initiative verzögere alle notwendigen Schritte bis mindestens April – und dann würde die Vorbereitungszeit zu knapp.

Enttäuschung beim Bürgermeister, Verständnis beim Veranstalter

Dass der Zeitplan sportlich sein würde, war dem Tittmoninger Bürgermeister Andreas Bratzdrum (CSU) von vorneherein klar. Er bedauert die Entscheidung : "Wir hätten sicher eine sehr gute Landesgartenschau 2026 auf die Beine stellen können, die die beste Werbung für Tittmoning und die Region gewesen wäre." Die Stadt hätte in kurzer Zeit mit hohen Fördermitteln viel erreichen können, so Bratzdrum. Die Absage sei eine verpasste Chance für Tittmoning. Er könne außerdem nicht verstehen, warum sich die rund zehn Mitglieder der Bürgerinitiative nicht schon früher eingebracht hätten. Zahlreiche Bürger hätten ihre Kritik und ihre Verbesserungsvorschläge bei Workshops und Informationsveranstaltungen geäußert und sich konstruktiv beteiligt.

Der Geschäftsführer der bayerischen Landesgartenschau, Martin Richter-Liebald, zeigte Verständnis für den Ausstieg der Stadt Tittmoning aus dem Projekt. Es wäre fahrlässig, die erheblichen Unsicherheiten und Verzögerungen, die inzwischen zusammengekommen sind, zu ignorieren.

Bürgerinitiative kritisiert zu kurze Vorbereitungszeit

Im Januar hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet, um einen Bürgerentscheid auf den Weg zu bringen, sie hat bereits mit der Unterschriftensammlung begonnen. Ihrer Meinung nach war die Frist zur Organisation der Landesgartenschau zu kurz. Reinhard Koller von der Bürgerinitiative zeigt sich nach den Stadtratsentscheiden gegenüber BR24 in Feierlaune. Man sei hocherfreut, die Initiative habe nicht damit gerechnet, dass die Schau gekippt würde, bevor man die inzwischen knapp 500 gesammelten Unterschriften überhaupt einreichen konnte.

Tittmoning war im Herbst 2023 angeboten worden, für Schweinfurt als Veranstalter für die Schau im Sommer 2026 einzuspringen. Ende Dezember hatte der Stadtrat für das Vorhaben gestimmt.

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