Mandoline
Bildrechte: picture alliance/dpa | Axel Heimken

Mandoline

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Die Mandoline – das Instrument des Jahres

Die Mandoline ist das Instrument des Jahres 2023. Sie gilt als Brückenbauerin zwischen den Zeiten, denn sie kommt sowohl in der Barockzeit als auch in der Postmoderne vor. In Nürnberg gibt es den ältesten Mandolinenverein Bayerns.

Über dieses Thema berichtet: Musik für Bayern am .

Die Mandoline ist das Instrument des Jahres 2023. Sie ist, nach der Gitarre 2013 und der Harfe 2016, bereits das dritte Zupfinstrument, das zum Instrument des Jahres erklärt wird. Seit 2008 wird jedes Jahr ein "Instrument des Jahres" gekürt und zwölf Monate in den Mittelpunkt gerückt. Im Jahre 2022 war es das Schlagzeug.

Die Mandoline als verbindendes Element

Die Mandoline war, so schriebt der Verein "Bund deutscher Zupfmusiker", schon immer ein Instrument, das es schaffte, Brücken zu bauen – und dies aus unterschiedlichsten Perspektiven: Von der Barockzeit über die Klassik bis hin zur Moderne und Postmoderne. Die Mandoline ist eine Nachfolgerin der Laute und kommt auf den ersten Blick eher aus dem höfischen Bereich – und doch war sie immer auch ein Volksinstrument. Bis heute wird sie sowohl einzeln als auch in Mandolinenorchestern gespielt.

"Noris-Süd" – einer der ältesten Gitarren- und Mandolinenvereine Bayerns

Der Gitarren- und Mandolinenverein "Noris-Süd" in Nürnberg besteht seit dem Jahr 1909. Noch heute treffen sich die Mitglieder einmal pro Woche im Untergeschoss eines Nürnberger Altenheims, um gemeinsam zu musizieren. Eine von ihnen ist Petra Wiedemann. Die 60-Jährige spielt seit mehr als fünf Jahrzehnten Mandoline und schätzt das Instrument sehr.

"Das ist der besondere Klang, das Tremolo und es war auch immer, nachdem es ja so selten ist, was Besonderes, das zu spielen. Ich bin damit ja auch immer im Mittelpunkt gestanden. Ob im Schulorchester oder jetzt, wenn wir auch aufgetreten sind mit unserem Orchester. Es ist immer etwas Außergewöhnliches." Petra Wiedemann

Ein Leben mit Mandoline

Schon mit sieben Jahren lernt Petra Wiedemann die Mandoline zu spielen. Anfangs nicht ganz freiwillig, denn eigentlich möchte sie ein anderes Instrument erlernen. Doch der Vater sagt nein.

"Ich wollte eigentlich Akkordeon lernen. Aber mein Vater hat gemeint: Er selbst sei völlig unmusikalisch und er wisse ja nicht, ob ich überhaupt musikalisch bin. Von meiner Mutter lag noch die alte Mandoline auf dem Dachboden. Und die wurde herunter geholt und dann hieß es: Probiere erst mal die aus." Petra Wiedemann

Es dauert nicht lange, bis sich Petra Wiedemann in die Mandoline verliebt. Nach wenigen Jahren landet sie sogar als einzige Mandolinenspielerin in einem Nürnberger Kinder- und Jugendorchester. Die Mandoline ist aus Petra Wiedemanns Leben bald nicht mehr wegzudenken. Sie tritt dem Gitarren- und Mandolinenverein "Noris-Süd" bei und wird dort von einem kundigen Lehrer im Mandolinenspiel unterrichtet. Im Verein lernt sie Jahre später auch ihren Ehemann kennen.

Kindheitserinnerung: Wanderungen mit der Mandoline

Während Petra Wiedemanns Kindheit ist die Mandoline auch immer bei Wanderungen dabei. Auf alten Familienfotos ist das Instrument erkennbar. Auch wenn der Verein Ausflüge macht, gehört die Mandoline neben dem Rucksack zur Grundausstattung. Heute ist das Instrument nur noch selten bei Ausflügen in die Natur dabei, was Petra Wiedemann recht bedauerlich findet.

"Früher ist man da mit der ganzen Familie wandern gegangen und später dann auch im Verein. Und dann hat man die Mandoline dabei gehabt und hat gespielt und das war einfach schön. Hat Spaß gemacht." Petra Wiedemann

Profi-Besuch im Verein

Das wöchentliche Treffen mit den anderen Mandolinenspielerinnen und –spielern im Verein "Noris-Süd" verpasst Petra Wiedemann so gut wie nie. Vor allem an diesem Tag will sie unbedingt dabei sein. Denn der Verein hat einen besonderen Gast: Zhana Aktürk ist extra aus der Türkei angereist. Die 27-Jährige schreibt ihre Doktorarbeit über die Mandoline. In Nürnberg zeigt sie den Vereinsmitgliedern von "Noris-Süd", wie sie ihr Spiel noch verbessern können. In einem Workshop zeigt sie den zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die hobbymäßig das Instrument spielen, Tricks und Kniffe und erzählt, wie vielfältig das Instrument zum Einsatz kommen kann.

"Die Mandoline hat einen sehr hellen, sehr guten Klang und mit der Mandoline kann man Melodien spielen und auch Akkorde spielen. Wir können Jazz, aber auch klassische Musik spielen." Zhana Aktürk, Profi-Mandolinenspielerin

Pläne für ein großes Sonderkonzert

Bis Herbst wollen die Mandolinenspieler von Noris-Süd das kräftig üben, denn dann wollen sie gemeinsam mit den vier anderen Mandolinenvereinen im Raum Nürnberg ein großes Konzert geben. 60 Mandolinen werden dann gleichzeitig erklingen. Damit hoffen die Hobbymusikerinnen und -musiker, möglichst vielen Menschen Lust zu machen, auch mal die Mandoline auszuprobieren.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!