Ein Meer aus Regenbogenfahnen und bunten Luftballons weht über den Teilnehmern beim Umzug zum Christopher Street Day (CSD) durch die Stadt.  Foto: Focke Strangmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Christopher Street Day

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BR24live: Christopher-Street-Day in München und Würzburg

Es soll die größte CSD-Parade werden, die München je gesehen hat. Tausende werden zum Christopher-Street-Day erwartet, der auf die Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und Queeren aufmerksam macht. Auch in Würzburg wird gefeiert.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in München am .

Mehr als 180 Gruppen haben sich für die CSD-Parade angemeldet – so viele wie noch nie. Noch einmal steigen dürfte damit auch die Zahl der Teilnehmer. 27.000 sind es schon im vergangenen Jahr gewesen. Start ist um 12 Uhr am Mariahilfplatz. Von dort geht es 3,5 Kilometer weit durch die Innenstadt bis zur Maximilianstraße. Das wird spürbare Behinderungen im Straßenverkehr zur Folge haben. Auch Trambahnen und Busse müssen Umwege nehmen.

Bayern noch ohne Aktionsplan für Gleichstellung

Die Organisatoren der Parade wollen heuer nicht zuletzt ihre Forderung nach einem Aktionsplan gegen Gewalt und für die Gleichstellung queerer Menschen unterstreichen. Bislang ist Bayern das einzige Bundesland, in dem es noch keinen solchen Plan gibt. Das müsse sich ändern, fordert die LGBTIQ*-Community in München und 19 weiteren Städten. Denn Diskriminierung und Gewalt gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter*und queeren Menschen seien immer noch Alltag.

Unterstützung von der Zweiten Bürgermeisterin von den Grünen

Bei ihrer Forderung nach einem Aktionsplan wird die Community auch von Münchens zweiter Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) unterstützt. In einer Pressekonferenz sagte sie unlängst, sie sei es leid, "dass wir in Bayern bei solchen Themen immer das reaktionäre Schlusslicht sein sollen. Wir in München sind es jedenfalls nicht". Vor kurzem hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das Thema zumindest in einem Podcast angesprochen.

Hauptbühne auf dem Marienplatz

Das begleitende Straßenfest findet bis Sonntag statt. 2022 waren an den beiden Festtagen 400.000 Besucher dabei. Um mehr Platz zu gewinnen, ist die Party-Area vom Rindermarkt auf den Odeonsplatz umgezogen. Die Hauptbühne steht auf dem Marienplatz. Am Sonntag wird dort etwa Tom Neuwirth auftreten, der 2014 als Conchita Wurst den Eurovision Song Contest gewonnen hat.

Die CSU ist bei den Infoständen dabei

In der ganzen Innenstadt gibt es Infostände. Auch die CSU wird dort vertreten sein. Die Teilnahme mit einem Wagen an der Parade habe man dagegen abgelehnt, weil das Grundsatzprogramm der Partei nicht zu den Zielen passe, für welche die Parade stehe, heißt es bei den Organisatoren. Mit der Diskussion um die Drag-Lesung, die von der CSU heftig kritisiert wurde, habe die Ablehnung jedenfalls nichts zu tun.

250 Polizisten im Einsatz

Während der Veranstaltungen sind an den beiden Tagen mehr als 250 Polizeibeamte im Einsatz. Am vergangenen Wochenende war in Wien ein Terroranschlag auf die dortige Regenbogenparade vereitelt worden.

CSD Würzburg: Angst vor Rechtsbündnis in Italien

Auch in Würzburg wird dieses Wochenende der Christopher-Street-Day gefeiert. 2023 steht der CSD unter dem Motto "One world equal love", also "eine Welt gleiche Liebe". Dabei blicken die Organisatoren auch über den Tellerrand, etwa nach Italien. "Dort befürchten viele LSBTIQ*-Aktivist:innen, dass nach dem Wahlergebnis des Rechtsbündnisses um Giorgia Meloni ihre Freiheiten wieder eingeschränkt werden", heißt es im Flyer zum Würzburger CSD.

Die CSD-Parade startet am Samstag um 12.00 Uhr vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt. Ab 14.00 Uhr findet dann ein Straßenfest mit Bühnenprogramm statt. Am Abend endet der CSD-Tag mit einer Aftershowparty im Club Labyrinth, am Sonntag mit einem queeren Gottesdienst auf der Wiese hinter dem Zeller Tor.

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