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Unfall Reisebus in Münchberg

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Deutlich mehr Unfälle und Verkehrstote in Oberfranken

Entgegen dem bayernweiten Trend ist die Zahl der Unfälle und die Zahl der Verkehrstoten in Oberfranken im 2017 drastisch gestiegen. Das ist das Ergebnis der Verkehrsunfallstatistik, die die oberfränkische Polizei veröffentlichte. Christiane Scherm

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Bayernweit wurden vergangenes Jahr 608 Verkehrstote gezählt – so wenige wie noch nie seit Beginn der Unfallaufzeichnungen. Allein in Oberfranken kamen 68 Menschen bei Unfällen ums Leben, 2016 waren es noch 41.

"2017 war für uns ein schwarzes Jahr, was Unfälle angeht. Eine große Rolle spielt das Busunglück auf der A9 bei Münchberg im Juli 2017. Bei diesem schlimmen Unfall sind alleine 18 Menschen getötet worden. Das merken wir natürlich auch in der Statistik." Udo Skrzypczak, Polizei-Vizepräsident

Mehr Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Auf den oberfränkischen Straßen hat es insgesamt 33.001 Mal gekracht, das sind 2,1 Prozent mehr Unfälle als 2016. Dabei wurden 2017 insgesamt 5.648 Personen verletzt. Hauptunfallursache war auch im vergangenen Jahr überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Einen Anstieg gab es 2017 bei den Unfällen, bei denen Alkohol oder Drogen im Spiel waren, und zwar von 410 im Jahr 2016 auf 424 im Jahr 2017.

Acht Motorradfahrer starben in Oberfranken

Als bemerkenswert bezeichnete die Polizei auch den Anstieg der Wildunfälle um 8,9 Prozent. 2016 ereigneten sich oberfrankenweit 6.753 Unfälle mit Wildtieren – 2017 waren es insgesamt 7.355. Bei den Motorradunfällen ist die Zahl mit 0,6 Prozent leicht zurückgegangen, von 549 auf 546 Unfälle. Acht Motorradfahrer und sechs Mofa- oder Mopedfahrer erlagen ihren schweren Verletzungen.

"Jeder fünfte Getötete ist ein Motorradfahrer." Udo Skrzypczak, Polizei-Vizepräsident 

Verkehrskontrollen und verstärkte Präventionsarbeit

Die oberfränkische Polizei will die Zahl der Unfälle 2018 wieder reduzieren – beispielsweise durch verstärkte Verkehrskontrollen und Präventionsarbeit. Im Zentrum stehen dabei Geschwindigkeits- und Alkoholkontrollen. Kontrolliert werden soll aber auch, ob sich Autofahrer beim Fahren ablenken lassen, beispielsweise durch die Bedienung des Handys, des Radios oder durch das Rauchen von Zigaretten.

"Wir haben viele Unfälle, bei denen Autofahrer von der Straße abkommen, bei denen keine wirkliche Ursache erkennbar ist. Da vermuten wir, dass oft das Handy im Spiel war. Allerdings ist es für die Polizei schwer zu kontrollieren und zu beweisen." Udo Skrzypczak, Polizei-Vizepräsident