Und das für einen guten Zweck.
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Victor Reger aus Aichach läuft und läuft und läuft. 50 Kilometer jeden Tag.

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Der Ultramarathon-Mann: Laufen für den guten Zweck

Viktor Reger aus Aichach läuft und läuft und läuft – ein Jahr lang täglich mindestens 50 Kilometer. 20 Kilometer in der Früh, in der Mittagspause und 10 Kilometer am Abend. Dabei sammelt er Spenden für das Projekt "Unterwegs gegen Krebs" in Aichach.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Es war wohl etwas mehr als nur ein Neujahrsvorsatz. Victor Reger sagt, er wollte etwas machen, das so noch niemand gemacht hat: "Gehe mal an Deine Grenzen oder vielleicht auch darüber hinaus, teste deine Grenzen mal wirklich aus." Als Ultraläufer lag es auf der Hand, 365 Mal einen Ultramarathon zu absolvieren: "Und der kleinste Ultramarathon, das ist der in 50 Kilometern. Ich hab es mir also leicht gemacht", scherzt Reger.

Mehr als nur ein Neujahrsvorsatz

Diese 50 Kilometer läuft Viktor Reger seit dem Neujahrstag 2023 jeden Tag. Mit dieser Aktion sammelt er Spenden für das Projekt "Unterwegs gegen Krebs" in Aichach. Zum Schlussspurt setzt er am Jahresende an, denn das Finale dieses besonderen Jahrs absolviert er beim Silvesterlauf in Gersthofen, dem ältesten Silvesterlauf Deutschlands.

Fast die Hälfe der Läufe in der Nacht

Wirklich leicht hat Reger es sich mit dieser selbst auferlegten Aufgabe allerdings nicht gemacht. Denn natürlich hat er auch noch einen Brotberuf: "Fast die Hälfte der Läufe habe ich nachts gemacht, also meistens ein Halbmarathon in der Nacht, um einfach tagsüber noch ein paar Stunden im Geschäft zu sein." Reger betreibt eigentlich eine Schreinerei, einen Drei-Mann-Betrieb.

Um diesen zu entlasten, hat Reger extra für dieses besondere Jahr eine Fachkraft eingestellt. Die Aushilfe habe sich aber von heute auf morgen verabschiedet: "Das sind natürlich Momente, die kannst du bei so einem Projekt gar nicht brauchen", sagt Reger. Und dass sein anderer Kollege wegen einer Verletzung mehrere Wochen ausgefallen ist, habe die Sache nicht leichter gemacht: "In solchen Momenten wird jeder sagen, 'Jetzt hörst Du aber auf'. Nein, jetzt höre ich eben nicht auf, weil genau jetzt beginnt die Herausforderung für mich im Kopf", erinnert sich Reger.

Herausforderung Tiefschnee

Eine große Herausforderung war auch die Zeit Anfang Dezember, als ganz Schwaben von Schnee bedeckt war. "Da musste ich wieder meine Schuhe mit Spikes auspacken und im Tiefschnee laufen". Denn für Reger kam ein Aufgeben nicht infrage: "Die 50 Kilometer müssen trotzdem gelaufen sein". Genau mit dieser positiven Einstellung hat er die Distanz schließlich bewältigt – sogar im Tiefschnee.

Zwei Dutzend Paar Schuhe verschlissen

Insgesamt gut 25 Paar Schuhe hat Reger in diesem Jahr verschlissen. Sein Ziel hat er fast erreicht. Mit seinen 365 Ultramarathons sammelt er Spendengelder für den Verein "Unterwegs gegen Krebs": Das Geld geht dann nach Ellwangen, für ein Kinderhospiz. "Für die Kinder und deren Eltern, für die mache ich das eigentlich", erklärt Reger.

Finale in Gersthofen

100.000 Euro will Reger am Ende des Jahres beisammen haben: "Wir sind noch ein Stück weg davon, das stimmt mich ein wenig traurig". Aber, das Jahr ist ja noch nicht völlig zu Ende. Das Finale seines außergewöhnlichen Jahres wird Reger beim Silvestermarathon in Gersthofen absolvieren. "Da kann sich jeder anmelden, was spenden und natürlich die letzten zehn Kilometer mit mir zusammen laufen", sagt Reger.

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