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Test-Betrug in Miesbach? Bürger lieferten die Hinweise

Im Landkreis Miesbach ermittelt die Kriminalpolizei gegen den Betreiber einer Teststation. Er habe keinen Auftrag vom Gesundheitsamt gehabt, betont das Landratsamt - und lobt die Aufklärungsarbeit der Bürger.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Seit vorletzter Woche laufen laut Polizei Oberbayern im Landkreis Miesbach Ermittlungen gegen den Betreiber einer Schnelltest-Station wegen Betrugsverdachts. Das Landratsamt Miesbach spricht von Unregelmäßigkeiten bei der Teststation im Hagebaumarkt und betont, der Betreiber sei nie vom Gesundheitsamt beauftragt worden.

Es habe nur einen Kontakt im Zusammenhang mit dieser Teststation gegeben und zwar, als sich die Hagebaumarkt-Filiale im April erkundigte, ob eine Zusammenarbeit mit diesem Betreiber möglich sei, um den Kunden den Zugang zu ermöglichen.

Weil die Testpflicht für Baumärkte wenige Tage darauf entfiel, habe die Filiale diese Anfrage wieder zurückgezogen, so das Landratsamt.

Miesbacher beschwerten sich über Teststation

Letztendlich habe das Landratsamt selbst die Unregelmäßigkeiten bei der Teststation aufgedeckt und die Polizei eingeschaltet, so das Landratsamt Miesbach.

Zu verdanken sei das aufmerksamen Bürgern, die ihre Unzufriedenheit dem Ärztlichen Koordinator Florian Meier meldeten. Er sei Anfang Mai von seinem privaten Umfeld mehrfach angesprochen worden und habe daraufhin selbst dort einen Test machen lassen und dann in Rücksprache mit dem Landratsamt die Polizei verständigt.

Um welche Unregelmäßigkeiten es sich genau handelt, könne nach Rücksprache mit der Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht bekanntgegeben werden, teilt das Miesbacher Landratsamt mit.

Bundesweite Ermittlungen gegen Abrechnungsbetrügereien

Das Bayerische Gesundheitsministerium hatte bereits am Sonntag erklärt, dass auch im Freistaat in einem Betrugsverdachtsfall ermittelt wird - allerdings ohne nähere Ortsangabe.

Bundesweit gibt es derzeit mehrere Fälle, in denen die Behörden gegen Teststellen ermitteln - dabei geht es um Abrechnungsbetrug bei Bürgertests. Den beschuldigten Betreibern wird vorgeworfen, dass sie mehr Schnelltests abrechnen, als sie durchgeführt haben. Bei 18 Euro Erstattung für jeden Test offenbar ein lukratives Beschäftigungsfeld für Kriminelle.

Holetschek will mögliche Betrügereien "mit aller Härte" bekämpfen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hatte angekündigt, mögliche Betrügereien "mit aller Härte" zu bekämpfen. Das betonte er gestern im Gespräch mit dem BR nach einer Konferenz der Länder-Gesundheitsminister mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

"Wir werden in Bayern jedem Verdacht mit aller Härte nachgehen. Illegales Handeln werden wir konsequent unterbinden", sagte der Gesundheitsminister. Niemand dürfe an der Pandemie unrechtmäßiges Geld verdienen.

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