Rot-gelbe Verdi-Laternen mit der Aufschrift: "Wir brennen für 'unsere' Kinder, aber wir wollen nicht verbrennen."
Bildrechte: Verdi Mittelfranken

Mit Laternen haben Erzieherinnen und Sozialarbeiter in Nürnberg für mehr Schutz in der Corona-Pandemie demonstriert.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Corona-Hilferuf bei Erziehern: "Wir wollen nicht verbrennen"

Erzieherinnen und Sozialarbeiter fühlen sich in der Corona-Pandemie nicht gut genug geschützt. Mit mehr als 200 Laternen haben sie in Nürnberg für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Symbolisch sollte damit der Politik ein Licht aufgehen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Ein leuchtendes "SOS" strahlt auf dem Kornmarkt in Nürnberg in den Abendhimmel – ein symbolischer Hilferuf der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kindertagesstätten und sozialen Einrichtungen in der Corona-Pandemie. Denn sie fühlen sich nicht ausreichend vor dem Virus geschützt und wünschen sich klare Corona-Richtlinien und Mindeststandards. Die Aktion vor dem Gewerkschaftshaus soll dazu beitragen, dass der Politik ein Licht aufgeht und sie für Verbesserungen sorgt.

  • Zum Artikel "Täglich am Limit: Der Corona-Alltag im Kindergarten"

Erzieherinnen fühlen sich nicht ausreichend geschützt

"Die Infektionszahlen sind weiterhin auf einem dramatischen Hoch, doch der Schutz der Kolleginnen und Kollegen im Sozial- und Erziehungsdienst ist noch immer mangelhaft", kritisierte Katja Klose-Harrer, zuständige Gewerkschaftssekretärin bei Verdi im Bezirk Mittelfranken. Die Beschäftigten wollten durch die Mehrbelastung in der Corona-Pandemie nicht verbrannt werden. Zusätzliches Personal könne helfen, meinte die Nürnberger Erzieherin Magdalena Dürr. "Alle wollen, dass so viele Beschäftigte wie möglich im Arbeitsfeld des Sozial- und Erziehungsdienstes bleiben und diesen nicht frustriert verlassen." Dann müsse auch etwas passieren, so Dürr.

Bildrechte: Verdi Mittelfranken
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Ein leuchtendes "SOS" auf dem Nürnberger Kornmarkt sollte auf die schwierige Lage der Erzieher in der Corona-Pandemie aufmerksam machen.

Corona-Pandemie sorgt für Mehrarbeit in Kitas

Die Gewerkschaft fordert unter anderem, Mindeststandards vorzugeben und effektive Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten zu ergreifen. Dazu gehören etwa die Einrichtung kleiner, fester Gruppen, regelmäßige Corona-Tests auch für die Kinder sowie zusätzliches Personal für die durch Corona entstehende Mehrarbeit. Auch zeitweise Schließungen von Gruppen oder die Reduzierung von Öffnungszeiten dürften bei Personalmangel kein Tabu sein, heißt es von Verdi. Es könne nicht sein, dass alle forderten, Einrichtungen für Kinder und Jugendliche offen zu halten, "uns aber mit der Bewältigung der Probleme vor Ort alleine lassen", so Erzieherin Magdalena Dürr.

Gesundheitsschutz Thema der Tarifrunde 2022

Unter dem Motto "Wir brennen für unsere Arbeit" finden in den Tagen vor Weihnachten bayernweit Aktionen statt. Große Hoffnungen setzten die Beschäftigten der Erziehungs- und Sozialberufe in die Tarifrunde 2022. Dabei solle es neben Einkommensverbesserungen auch um den Arbeits- und Gesundheitsschutz gehen.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!