Außerplanmäig stoppten die Beamten am Vormittag am Bahnhof Rosenheim den Güterzug, der vom italienischen Verona nach Köln unterwegs war. Schnell entdeckten sie bei der Kontrolle des Zuges zwei Sattelauflieger mit beschädigten Planen, berichtet die Bundespolizei.
Lkw-Plane aufgeschlitzt
Insgesamt 20 Afrikanerinnen und Afrikaner hielten sich in den beiden Lkw-Aufliegern verborgen, um unerlaubt nach Deutschland einzureisen. Offenbar hatten sie die Oberseite der Lkw-Plane aufgeschlitzt, um sich im Inneren auf beziehungsweise zwischen der Ladung zu verstecken.
18 Männer und zwei Frauen
Die Einwanderer stammen hauptsächlich aus Nigeria, Sierra-Leone und Gambia. Ausweisen konnte sich keiner der 18 Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 15 und 38 Jahren. Die teilweise unterkühlten Migranten wurden zunächst in den Bearbeitungscontainern der Bundespolizei am Bahnhofsvorplatz versorgt und dann zur Dienststelle gebracht.
Gesucht mit U-Haftbefehl
Dort fanden die Bundespolizisten heraus, dass ein 30 Jahre alter Marokkaner mit einem Untersuchungshaftbefehl des Amtsgerichts Velbert (Nordrhein-Westfalen) gesucht wurde. Die Beamten brachten ihn auf richterliche Anordnung hin in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim. Dort muss er sein Strafverfahren wegen räuberischen Diebstahls abwarten.
Ins Gefängnis gebracht
Zwei junge Männer aus Burkina-Faso und Sierra Leone, gegen die eine Wiedereinreisesperre für Deutschland besteht, wurden aufgrund ihres erneuten Einreiseversuchs im beschleunigten Verfahren dem Richter vorgeführt. Dieser verhängte jeweils eine Geldstrafe in Höhe von 600 Euro. Da die Männer den Betrag nicht aufbringen konnten, kamen sie ins Augsburger Gefängnis.
Minderjährige zum Jugendamt
Zwei Minderjährige wurden dem zuständigen Jugendamt übergeben. Die übrigen Afrikaner wurden nach Österreich zurückgewiesen.
Immer wieder findet die Bundespolizei Rosenheim als blinde Passagiere Migranten auf Güterzügen. Die Kontrollen wurden daher schon verdichtet und auch Schleuser gingen den Beamten viele ins Netz. Dass viele der entdeckten Migranten zurückgewiesen werden, ist üblich, ebenso wie die Route mit dem Ausgangspunkt Verona für die illegale Einreise der Flüchtlinge.