Schauspieler stehen als Engel verkleidet auf der Bühne, drei Männer spielen Karten
Bildrechte: BR/Hans Mielich

Das Stück "Der Brandner Kasper in der Hölle" in Regensburg.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Brandner Kasper in Regensburg: Höllentransfer mit dem Bus

Einmal gemeinsam mit dem "Boandlkramer" in die ewige Verdammnis fahren: Beim Stück "Der Brandner Kasper in der Hölle" in Regensburg ist das möglich. Busse bringen die Theaterbesucher zusammen mit den Schauspielern von Spielort zu Spielort.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Der Brandner Kasper (Georg Lorenz) hat es nicht leicht. Seit 150 Jahren ist er jetzt schon im Himmel und findet es hier überhaupt nicht paradiesisch. Kein Bier, sondern Manna, Rauchen ist verpönt, um Geld Schafkopfen ganz verboten. Sofort schreiten die Engel mit einem lauten "Dearf ma ned!" ein, wenn er mal wieder aus der Reihe tanzt.

Zum Artikel: Freude in Regensburg: "Stadttheater" wird "Staatstheater"

Fortschreibung des Klassikers

"Der Brandner Kasper in der Hölle" von Joseph Berlinger und Eva Sixt ist eine Fortschreibung des oft adaptierten bayerischen Klassikers von Franz von Kobell. "Diese Unverwüstlichkeit dieses Stoffes hat den Grund, dass es um die existenziellen Themen geht: Sterben, Angst vor dem Tod, die kindliche Hoffnung, es gebe ein Jenseits", sagt Berlinger, der zusammen mit Eva Sixt auch Regie führt.

Aus Langeweile in die Hölle

In ihrem Stück ist dem Brandner im Paradies so langweilig, dass er sich einen Ausflug in die Hölle wünscht. "Ihm gefällts nicht mehr, weil er im Himmel immer alles bekommt, immer alles ewig zur Verfügung steht", sagt Sixt, die im aus Laien und Profis gleichermaßen zusammengestellten Ensemble auch die Rolle der Gottesmutter Maria spielt. Der Mensch könne sich die Ewigkeit kaum vorstellen und wahrscheinlich auch kaum ertragen, sagt Sixt.

Doch der Brandner hat im Stück einen Plan. Wie in der Urfassung helfen Spielkarten und viel "Kerschgeist" den Boandlkramer (Sebastian Klügl) dazu zu bringen, ihn in die Hölle zu kutschieren. Und das Publikum muss mit.

Auch interessant: "Das hinterlässt Spuren": Bayerns Theater im Sanierungsstau

Bildrechte: BR/Hans Mielich
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Busse bringen Zuschauer und Schauspieler in die "Hölle".

Busfahrt in die Hölle

Vom idyllischen "Paradies" im Regensburger Stadtpark, wo der erste Teil spielt, geht es per Bus in die "Hölle" – den Keller eines ehemaligen Kraftwerks-Gebäudes des Stadtwerks. Auch die Schauspieler verteilen sich auf die Busse.

Weitere Aufführungen bis Ende Juli

Angekommen in der Hölle, stellt sich schnell raus: So nett, wie der Brandner gedacht hatte, ist es dann doch nicht in der Hölle. Trotzdem trauen sich Maria und Petrus in die ewige Verdammnis, um ihn zu retten. Ob das gelingt, können Besucher noch bis Mitte Juli in Regensburg sehen – inklusive Rücktransport per Bus ins Paradies. Danach wird das Stück Ende Juli auch auf Schloss Wörth gezeigt – nur ohne Bustransfer. Offenbar liegen in Regensburg Himmel und Hölle doch etwas weiter auseinander.

Bildrechte: BR/Hans Mielich
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Vom "Paradies" im Stadtpark, geht es per Bus in die "Hölle". Auch die Schauspieler verteilen sich auf die Busse.

Im Theater sitzen Menschen in einem Saal und auf der Bühne werden die große Dramen inszeniert. Beim Brandner Kaspar in Regensburg ist das ganz anders: hier wechseln nicht nur die Szenenbilder während des Stücks - sondern gleich die ganzen Spielorte ...
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Beim Brandner Kaspar in Regensburg wechseln nicht nur die Szenenbilder während des Stücks - sondern gleich die ganzen Spielorte...

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!