Ein aufgeschnittener Laib "Berchtesgadener Land Brot" liegt auf einem ganzen Laib.
Bildrechte: BR/Christine Haberlander

Alleinstellungsmerkmal: das regionale "Berchtesgadener Land Brot"

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Berchtesgadener Land rettet mit neuem Brot alte Getreidesorten

Ob Laib oder Kastenbrot, mit Sauerteig oder mit Hefe: Das Berchtesgadener Land hat jetzt sein eigenes Brot: Es wird aus regionalen Zutaten gebacken, das Getreide vor Ort vermahlen. Dafür werden extra alpine Getreidesorten angebaut.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Da wird das Supermarktbrot trocken vor Neid: Sieben Bäckereien in Berchtesgadener Land haben ab sofort ein Brot nach eigenen Rezepten im Angebot, das mit Regionalität nur so punktet: Egal, ob Laib oder Kastenbrot, mit Sauerteig oder mit Hefe – die Marke "Berchtesgadener Land Brot" ist mindestens mit 80 Prozent regionaltypischen alten Getreidesorten gebacken. Dazu gehören der "Laufener Landweizen" oder der "Rote Tiroler Dinkel".

Es sind sogenannte alpine Getreidesorten, die in verschiedenen Gegenden auf kleinstem Raum im Berchtesgadener Land jahrhundertelang angebaut wurden und nun wieder kultiviert werden, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Der Laufener Landweizen stammt zum Beispiel von vier Getreidebauern, die sich zu einem Erzeugerkreis zusammengeschlossen und im vergangenen Jahr rund eine Tonne geerntet haben.

Als "Alleinstellungsmerkmal" gegenüber Billigkonkurrenz

"Gerade wir kleinen Handwerksbäcker brauchen ja Alleinstellungsmerkmale, damit wir uns von der Industrie und den Billiganbietern absetzen", sagt Bäckermeister Andreas Neumeier aus Teisendorf. Da sei das neue Brot "das Ideale" dafür. Dafür nimmt er gerne in Kauf, dass die alpinen Getreide schwieriger zu verarbeiten sind. Unter anderem müsse man schonender kneten, um die gewünschte Form zu bekommen. Neumeier wird das neue Brot jetzt erst mal nur an ein, zwei Tagen im Monat anbieten. Zum Start hatte er 70 Brote gebacken – fast alle waren bis zum Mittag weg.

Die Biosphärenregion Berchtesgadener Land hat im Jahr 2018 mit Unterstützung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in einem Getreidegarten die alpinen Sorten wieder angebaut. Das Brot ist als Biosphären-Produkt zertifiziert. Das Siegel steht für Nachhaltigkeit und Regionalität sowie für einen fairen Preis für die Erzeuger.

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