Fläschchen mit dem russischen Impfstoff Sputnik V
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Fläschchen mit dem russischen Impfstoff Sputnik V

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Bei Zulassung: 2,5 Millionen Sputnik-Impfdosen für Bayern

Im bayerischen Illertissen soll künftig der russische Impfstoff Sputnik V produziert werden. Erfolgt die Zulassung des Vakzins in Europa, will der Freistaat 2,5 Millionen Impfdosen kaufen. Das hat Ministerpräsident Söder angekündigt.

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Bayern will nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder den russischen Impfstoff Sputnik V bestellen. Sollte Sputnik zugelassen werden in Europa, dann werde der Freistaat rund 2,5 Millionen Impfdosen voraussichtlich im Juli erhalten, um die Impf-Zusatzkapazitäten in Bayern zu erhöhen, sagte Söder in München.

Zum einen soll der Impfstoff aus Russland importiert werden. Außerdem ist geplant, dass die Pharmafirma R-Pharm Germany im schwäbischen Illertissen das Sputnik-Vakzin herstellt. In den kommenden Monaten soll die Produktionsstätte im Landkreis Neu-Ulm ausgebaut werden. Weil noch Genehmigungen von Behörden des Landkreises ausstehen, herrscht derzeit allerdings Baustopp.

Holetschek: Absichtserklärung für Sputnik V

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) betonte, eine entsprechende Absichtserklärung für die Produktion und den Import von Sputnik V werde unterzeichnet, noch fehle aber die Zulassung des Impfstoffs durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). "Es handelt sich um einen hochwirksamen Impfstoff", betonte Holetschek. Der Impfstoff müsse im Abstand von drei Wochen zwei Mal verabreicht werden.

Insgesamt seien bislang 2,531 Millionen Corona-Impfungen in Bayern durchgeführt worden, berichtete Holetschek. "Wir wollen nach wie vor schneller vorankommen." Doch bei dem Impfstoff-Hersteller Moderna sei ein Ausfall bei den Lieferungen angekündigt. Sollte Bayern davon betroffen sein, würden dem Freistaat im April 100.000 angekündigte Impfdosen fehlen.

Sputnik-Impfstoff hat laut Studie hohe Wirksamkeit

Russland hatte seinen Corona-Impfstoff Sputnik V im Sommer vergangenen Jahres zugelassen, noch bevor die klinischen Studien abgeschlossen waren. Mittlerweile kann das über einen russischen Staatsfonds vertriebene Vakzin in mehr als 50 Ländern eingesetzt werden. Laut einer im medizinischen Fachblatt "The Lancet" veröffentlichten Studie hat Sputnik V eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent gegen Corona-Infektionen mit Symptomen.

In der EU zugelassen sind bisher die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson. Später könnten die noch in der Entwicklung befindlichen Impfstoffe von Curevac und Sanofi-GSK folgen.

Klaus Holetschek (CSU)
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Klaus Holetschek (CSU)

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