FFP2-Maskenpflicht bald im Nahverkehr
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FFP2-Maskenpflicht bald im Nahverkehr

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2,5 Millionen FFP2-Masken für Bedürftige - Pflicht ab 15 Jahren

Die FFP2-Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Geschäften in Bayern wird erst für Jugendliche ab 15 Jahren gelten. Ministerpräsident Söder kündigte zudem an, dass für Bedürftige insgesamt 2,5 Millionen Gratis-Schutzmasken bereitgestellt werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die bayerische Staatsregierung will Bedürftigen kostenlose FFP2-Masken zur Verfügung stellen. Insgesamt wolle man 2,5 Millionen Stück verteilen, erklärte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch in München. Die Staatsregierung hatte am Dienstag eine FFP2-Maskenpflicht für öffentliche Verkehrsmittel und Geschäfte beschlossen. Die Regelung gilt ab kommendem Montag.

Söder: FFP2-Maskenpflicht ab 15 Jahren

Söder kündigte an, dass Kinder unter 15 Jahren in Bussen, Bahnen und Geschäften keine FFP2-Maske tragen müssten. Bayern folge dabei dem Rat von Medizinern. Darüber hinaus gilt: Wer kommende Woche ohne FFP2-Maske "erwischt" wird, muss zunächst keine Strafe befürchten. In der ersten Woche sollten noch keine Sanktionen und Bußgelder verhängt werden, sagte Söder. Er sprach von einer "Kulanzwoche".

FFP2-Masken nur für Kunden, nicht für Angestellte

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte, die FFP2-Maskenpflicht gelte nur für Kunden, nicht aber für Angestellte in Geschäften. Er zeigte sich auch überzeugt, dass man genügend Masken für Bedürftige bereitstellen könne. Man wolle niemanden, der sich das nicht leisten könne, "im Stich lassen". Ziel sei, dass eine Person fünf Exemplare erhalte.

Die Masken sollen nach Worten Holetscheks möglichst bis Ende kommender Woche über die Städte und Landkreise an die Berechtigten verteilt werden. Die Kommunen hätten die notwendigen Daten, wer über ein ungesichertes Einkommen verfüge.

Bedenken wegen FFP2-Maskenpflicht

Die Freien Wähler (FW), Koalitionspartner der CSU, hatten zuvor verlangt, die künftig geltende FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften sozial abzufedern. Es dürfe sich bei den für Bedürftige bald kostenlos zur Verfügung gestellten Exemplaren "nicht nur um ein Starterpaket für die erste Woche" handeln, sagte FW-Fraktionschef Florian Streibl dem BR.

Auch die Opposition hatte entsprechende Forderungen erhoben: Der Staat müsse diese Masken "allen Menschen zur Verfügung stellen", sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Waldmann. Zudem hatten mehrere Sozial- und Wohlfahrtsverbände Bedenken geäußert. FFP2-Masken seien für einige schlicht nicht finanzierbar, lautete der Tenor - Menschen mit geringem Einkommen müssten unterstützt werden.

Handelsverband: Kein Preisanstieg bei FFP2-Masken

Dem Handelsverband Bayern zufolge sind die Preise bei den FFP2-Masken im Online-Handel stabil. Dass die Preise in die Höhe schießen, wie etwa zu Beginn der Pandemie bei Desinfektionsmitteln, davon könne nicht die Rede sein, sagte Sprecher Bernd Ohlmann dem BR. Im Online-Handel lägen die Preise aktuell etwa zwischen ein und fünf Euro pro Stück.

Hamsterkäufe seien bislang nicht zu beobachten, betonte Ohlmann. In einigen Münchner Drogerien waren die FFP2-Masken am Mittwoch allerdings vergriffen – eine Stichprobe des BR in München ergab, dass die Masken am Dienstagnachmittag in vielen Geschäften schnell ausverkauft waren.

Aiwanger: Preise von FFP2-Masken sollen sinken

FW-Chef und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger strebt an, die Masken durch mehr heimische Maskenproduktion billiger zu machen. "Anfangs kann man durchaus etwas verschenken, mittelfristig soll aber der Markt funktionieren", sagte Aiwanger dem BR. Inzwischen seien in Bayern bereits 50.000 FFP2-Masken mit deutschem DEKRA-Zertifikat in Bayern hergestellt worden. Das Ziel sei eine tägliche Produktion von 50.000 Stück.

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