Blaulicht bei Nacht
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Blaulicht bei Nacht (Symbolbild)

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Badexplosion in Zwiesel – Chlorreiniger war nicht die Ursache

Am 12. April hatte es in einem Bad in Zwiesel eine Explosion gegeben. Dabei stürzte sogar eine Mauer ein. Die Explosion wurde aber nicht, wie zunächst vermutet, durch die Verwendung eines Chlorreinigers ausgelöst. Das haben die Ermittlungen ergeben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Explosion im Bad einer Zwieseler Wohnung , bei der am 12. April sogar eine Mauer eingestürzt war, lag doch nicht an der Verwendung von Chlorreiniger. Das sagte am Dienstag der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Deggendorf Horst Müller auf BR-Nachfrage. "Die Ermittlungen in dem Fall haben nicht bestätigt, dass es der Chlorreiniger war", so der Pressesprecher wörtlich. Bestätigt habe sich auch nicht, dass der Chlorreiniger, kombiniert mit einem anderen Putzmittel, die Explosion ausgelöst hat.

Ursache unklar

Was aber stattdessen die starke Explosion verursacht hat, sei bisher nicht geklärt. Die Ermittlungen würden noch einige Zeit dauern. In welche Richtung sie gehen, wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht sagen. Auch weitere Details werden vorerst nicht genannt.

Zunächst Chlorreiniger in Verdacht

In einer ersten Pressemitteilung hatte damals das Polizeipräsidium Niederbayern davon gesprochen, dass eine 21-jährige Frau in ihrem Bad mit Chlorreiniger geputzt hatte. Als sie später ein Bad nehmen wollte und dafür eine Kerze anzündete, sei das "augenscheinlich zuvor aus dem Reiniger gebildete Gas-Luft-Gemisch entflammt und es kam zur Explosion". Die Polizei hatte damals zwei haushaltsübliche Reiniger mit Zusätzen zur Schimmelbekämpfung sichergestellt.

Kein Mix von Reinigungsmitteln

Eine mögliche Theorie war, dass eine Kombination verschiedener Mittel die Explosion verursacht haben könnte. Das ist nun aber doch nicht der Fall. Ein Sprecher des Präsidiums hatte schon damals betont, dass man noch nicht endgültig wisse, was die tatsächliche Ursache war.

Niemand verletzt, aber hoher Schaden

Bei der Explosion in dem Bad war erheblicher Sachschaden entstanden. Die 21-jährige Frau blieb aber unverletzt. Die Polizei meldete damals einen geschätzten Schaden am Gebäude im fünfstelligen Bereich. Die Wohnung, die in einem Mehrfamilienhaus liegt, musste von einem Statiker begutachtet werden. Die Stützen für eine provisorische Sicherung seien inzwischen wieder bei der Feuerwehr abgegeben worden, sagte heute der Kommandant der Zwieseler Feuerwehr Christian Schmidt. Die Wohnung sei aber seines Wissens nach aus ermittlungstaktischen Gründen immer noch von der Polizei gesperrt.

Auch die Feuerwehr hat keine Erklärung

Die Zwieseler Feuerwehrkommandant sagte heute dem BR, er habe eine ähnliche Explosionswucht bisher nur in einem anderen Fall gesehen, in dem eine Gasflasche in die Luft gegangen war. Da seien die Schäden allerdings noch grösser gewesen. Über die Theorie mit dem Chlorreiniger habe er sich damals gewundert. Aber es sei so, dass Chlor unter gewissen Umständen explodieren kann, wenn es mit anderen Stoffen gemischt wird. Welche Ursache die Explosion in dem Bad aber nun wirklich hatte, sei auch für die Feuerwehr rätselhaft. Man sei damals erst einige Zeit nach der Explosion alarmiert worden und habe deshalb keine Luftmessungen mehr in der Wohnung durchführen können. Es handelte sich laut Schmidt um eine Mietwohnung.

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