Der Bremer Roland (l.) aus dem Jahre 1404 und das Bremer Rathaus.
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Bremer Rathaus: Notunterkünfte aus Sorge vor Gasmangel geplant.

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Aus Sorge vor Gasmangel: Bremen plant Notunterkünfte

Notunterkünfte für den Fall der Fälle: Bürgermeister Bovenschulte will Bremen "im Zuge der Gefahrenabwehr" angesichts der Gaskrise vorbereitet wissen. Details über solche Orte stehen wohl noch nicht fest.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Aus Sorge vor einem möglichen Gasmangel wappnen sich Bund und Länder seit Wochen für verschiedene Szenarien. Das Land Bremen will warme Notunterkünfte für den Winter vorbereiten. "Im Zuge der Gefahrenabwehr planen wir für den Fall der Fälle Notunterkünfte für Bremen und Bremerhaven", sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) dem "Spiegel".

Die Maßnahme erfolge vor dem Hintergrund einer möglichen Unterbrechung der Gasversorgung, hieß es. Wie genau die Unterkünfte ausgestaltet würden, steht demnach noch nicht fest. "Auf jeden Fall werden das Gebäude sein, die an eine sichere Energieversorgung, etwa ein Fernwärmenetz, angeschlossen sind", sagte Bovenschulte.

Bovenschulte erklärt Katastrophenschutzszenario

Es handele sich um ein Katastrophenschutzszenario, das in Kraft trete, "wenn Menschen nicht mehr in ihren Wohnungen bleiben könnten, weil die Gasversorgung längere Zeit unterbrochen ist", erläuterte der Bürgermeister. Aufgrund der massiv gestiegenen Energiepreise äußerte Bovenschulte zudem die Befürchtung, dass es zu Protesten kommen könnte.

"Es ist gut möglich, dass die Menschen auf die Straße gehen", sagte er dem "Spiegel". "Denn wir können leider nicht ausschließen, dass sie tatsächlich Anlass dazu haben, wenn sich die soziale Lage weiter verschlechtert." Kanzler Olaf Scholz (SPD) betonte in seiner Sommerpressekonferenz am Donnerstag, er glaube nicht, "dass es zu Unruhen kommen wird" - Deutschland sei ein Sozialstaat, dieser müsse jetzt wirksam sein.

Diskussion über "Wärmeinseln"

Bereits Mitte Juli diskutierte die Politik über sogenannte Wärmeinseln und Wärmeräume. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hatte angesichts der Gaskrise vorausschauende Maßnahmen für den Winter angemahnt und solche Orte insbesondere für ältere Menschen angeregt. "So weit sollten wir es in Deutschland nicht kommen lassen. Keiner sollte in seinen vier Wänden frieren müssen", reagierte unter anderem die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Julia Klöckner (CDU), damals darauf.

Deutschland nähert sich Gas-Speicherziel

Zurzeit nähert sich Deutschland zumindest seinem Gas-Speicherziel für den Herbst: Wie das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesnetzagentur am Donnerstag mitteilten, lagen die Füllstände der Speicher am Dienstag bei 73,7 Prozent. Bis zum 1. September wird ein Speicherziel von 75 Prozent angestrebt.

Mit Material von AFP.

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