Experten beim Probelauf für die vorgesehene Einlagerung von Castor-Behältern mit Abfällen aus der Wiederaufarbeitung
Bildrechte: BGZ/Christopher Mick

Experten beim Probelauf für die vorgesehene Einlagerung von Castor-Behältern mit Abfällen aus der Wiederaufarbeitung

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Atommüll-Zwischenlager Isar bereit für Castor-Lagerung

Das Atommüll-Zwischenlager Isar im niederbayerischen Niederaichbach hat erfolgreich einen Probelauf absolviert. Demnächst soll es sieben Castor-Behälter mit hoch radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitungsanlage in Sellafield aufbewahren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Das Atommüll-Zwischenlager im niederbayerischen Niederaichbach hat erfolgreich einen ersten Probelauf für die vorgesehene Einlagerung von Castor-Behältern mit hoch radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente durchgeführt. Das gab der Betreiber BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung am Mittwoch bekannt. Der Probelauf ist Teil der Vorbereitungen für die Rücknahme dieser hochradioaktiven Abfälle aus der britischen Wiederaufbereitungslange Sellafield. Ein konkreter Termin für den Transport nach Bayern steht noch nicht fest.

  • Zum Artikel: Tonnenweise Atommüll aus Bayern lagert in anderen Ländern

Test mit leerem Castor-Behälter

Der Probelauf dauerte mehrere Tage. Das Team absolvierte dabei mit einem leeren, knapp 100 Tonnen schweren Castor-Behälter erfolgreich alle Arbeitsschritte, die zur Einlagerung erforderlich sind, so Markus Luginger, Leiter des Zwischenlagers Isar. Die BGZ habe dabei gezeigt, dass sie die hoch radioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitung sicher annehmen und aufbewahren könne.

Transportgenehmigung fehlt noch

Mitte April hatte das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) der BGZ die Genehmigung erteilt, sieben Castor-Behälter mit verglasten hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung im Zwischenlager Isar aufzubewahren. Die Behälter sollen in den nächsten Jahren vom britischen Sellafield in das Zwischenlager Isar gebracht werden.

Ein Termin für den Transport stehe noch nicht fest, erklärt Stefan Mirbeth, verantwortlich für die BGZ-Kommunikation am Standort Isar in Niederaichbach. Für die Rückführung des hoch radioaktiven Abfalls ist noch eine Transportgenehmigung nach dem Atomgesetz erforderlich. Diese ist noch nicht erteilt.

💡 Hintergrund der Zwischenlagerung:

Bis 2005 wurden Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken zur Wiederaufarbeitung nach Großbritannien und Frankreich transportiert. Die dabei angefallenen hoch radioaktiven Abfälle müssen die Abfallbesitzer, also die Betreiber der Atomkraftwerke, gemäß ihren vertraglichen Verpflichtungen nach Deutschland zurückführen. Zur Rücknahme dieser Abfälle hat sich die Bundesrepublik Deutschland auch völkerrechtlich verpflichtet. Weil ein Endlager in Deutschland weiterhin nicht in Sicht ist, muss dieser hochradioaktive Müll zwischengelagert werden.

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