"Agentur für Arbeit" steht auf einem Wegweiser
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Hendrik Schmidt

Die Arbeitslosenquote in Schwaben ist gesunken - im Jahresvergleich sogar um mehr als 21 Prozent

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Arbeitslosenquote in Schwaben sinkt im Jahresvergleich deutlich

Die Zahl der Arbeitslosen in Schwaben ist im Dezember leicht gestiegen, verglichen mit November. Im Vergleich zum Dezember 2020 ist sie allerdings um mehr als 20 Prozent gesunken. Und sie wäre wohl noch niedriger, wäre da nicht der Fachkräftemangel.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Im Dezember hat sich die Zahl der Arbeitslosen in Schwaben gegenüber dem Vormonat um 1.111 auf 29.864 Menschen erhöht. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent. Vergleicht man die Zahlen allerdings mit Dezember 2020, ist die Arbeitslosigkeit um 21,1 Prozent gesunken. Das ist der beste Wert unter allen bayerischen Regierungsbezirken.

Leichter Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen im Tourismus

Der Anstieg im Vergleich zum November um 0,1 Prozentpunkte sei saisonüblich, betonte der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Ralf Holtzwart. Neben Rückgängen bei witterungsabhängigen Branchen habe durch die Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie auch der Tourismus Einbußen zu verzeichnen – zum Beispiel in den Regionen Lindau und im Oberallgäu.

Hohe Arbeitslosenquote in Augsburg - niedrige im Kreis Donau-Ries

In Bayerns drittgrößter Stadt Augsburg ist die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat unverändert bei 5,0 Prozent geblieben. Die höchste Quote in Schwaben verzeichnet nach Augsburg die Stadt Kaufbeuren mit 3,6 Prozent. Die niedrigste Quote hat mit 1,7 Prozent der Landkreis Donau-Ries.

Arbeitsmarkt im Allgäu floriert

In der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen hieß es heute, der Arbeitsmarkt im Allgäu floriert: „Die Arbeitslosenquote ist im Dezember im Vergleich zum Vormonat saisonal zwar um 0,1 Punkte auf 2,5 Prozent gestiegen, liegt damit aber um 0,7 Punkte niedriger als noch im Dezember 2020 – exakt auf dem Niveau des Dezembers 2019." 17.600 Männer und Frauen suchten laut Agentur im Dezember einen neuen Job, in der Statistik als arbeitslos geführt werden knapp 9.800 (9.769) Menschen. Dem gegenüber stehen noch knapp 7.000 offene Stellen.

Höchststände bei neu gemeldeten Stellen im Allgäu

Für das gesamte Jahr bilanziert die Arbeitsagentur Kempten-Memmingen: Zwar sorgten die coronabedingten Einschränkungen für ein vorübergehendes Hoch bei der Kurzarbeit, „mit Beginn der Lockerungen ab dem Spätfrühling zeigte sich das enorme wirtschaftliche Potential des bayerischen Allgäus“, so Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Der Zugang an neu gemeldeten Stellen habe Höchststände erreicht und in einigen Regionen seien bei den Arbeitslosenquoten niedrigere Zahlen als 2019 erreicht worden.

Fachkräftemangel macht den Allgäuer Unternehmen zu schaffen

Diese Entwicklung stelle viele Unternehmen aber schon wieder vor neue Schwierigkeiten, so Amtmann: „Arbeitskräftemangel ist in diesem Jahr zum drängendsten Problem der Allgäuer Unternehmen geworden – und dies betrifft nicht nur den Hotel- und Gaststätten- und Pflegebereich. Auch Logistik und verarbeitendes Gewerbe suchen händeringend nach Fachkräften.“

  • Personalmangel im Tourismus im Allgäu - Lösungsversuche

Corona macht sich bei den Ausbildungen bemerkbar

Zum Stichtag 30. Juni 2021 erreichte der Bestand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk Kempten-Memmingen mit 281.535 Personen einen Höchststand seit drei Jahren. Die Arbeitslosenquote lag 2021 durchschnittlich bei 2,9 Prozent – 0,2 Punkte unter dem Niveau des Vorjahres. Deutlich bemerkbar machte sich die Pandemie laut Arbeitsagentur aber auf dem Ausbildungsmarkt: Die Zahl junger Leute, die sich für eine berufliche Ausbildung interessierten, sank im Vergleich zum Vorjahr um knapp 18 Prozent (17,9 Prozent).

Weiterführende Schule statt Ausbildung

Die Jugendlichen hätten sich stattdessen oft für den Besuch einer weiterführenden Schule entschieden. Das Angebot an Ausbildungsplätzen ging ebenfalls leicht zurück (um 2,9 Prozent). Von den knapp 5,900 (5.874) verfügbaren Ausbildungsplätzen blieben zum 30. September knapp 1.000 (973) unbesetzt.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!