Nach dem Almabtrieb über den Königssee wird eine geschmückte Kuh vom Kahn geführt.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Peter Kneffel
Bildbeitrag

Nach dem Almabtrieb über den Königssee wird eine geschmückte Kuh vom Kahn geführt.

Bildbeitrag
>

Almsommer endet für Kühe mit Schifferlfahrt auf Königssee

Almsommer endet für Kühe mit Schifferlfahrt auf Königssee

Da staunten die Touristen: Kühe auf dem Königssee! Zum Ende des Almsommers wurden die Kühe auf Kähnen übers Wasser gefahren und heimgeholt. Für die Bergbauern war es ein Sommer mit vielen unsensiblen Ausflüglern – und mehr Wölfen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Für die Kühe auf der Saletalm im Berchtesgadener Land ist der Almsommer zu Ende. Am Freitag wurden sie mit Kähnen über den See gefahren und in Schönau ausgeladen. Vorm Landgang wurden die sogenannten Kranzkühe mit Glocken und Kränzen als Zeichen eines unbeschadeten Almsommers geschmückt. Danach ging's weiter in die Winterquartiere.

Weitere Kühe von einer anderen Alm sollten in einigen Tagen folgen. Anders als im Allgäu, wo es große Almabtriebe gibt, holt in Oberbayern in der Regel jeder Betrieb seine Tiere für sich ins Tal.

Bergbauern mit Saison zufrieden

Die Saison war zu Pfingsten in den vollen Betrieb gestartet, teils waren bei gutem Wetter die Tiere früher auf den Almen. Die Bergbauern berichten von einer guten Saison mit genug Wasser.

Bildrechte: dpa-Bildfunk/Peter Kneffel
Bildbeitrag

Ob die Kühe den Blick auf St. Bartholomä genossen haben?

Ausflügler schrecken Mutterkühe

Teils bereitete den Bergbauern in Oberbayern der coronabedingte Ansturm von Ausflüglern Sorgen. Menschen seien kreuz und quer über Almwiesen gelaufen oder geradelt – oder hätten Picknickdecken ausgebreitet. "Es war heuer schon sehr viel Unruhe auf den Almen", sagt Hans Stöckl, Geschäftsführer des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern. Dabei können gerade Mutterkühe gefährlich werden, wenn sie ihre Kälber schützen.

Wolf in Reit im Winkl riss Schafe und Ziegen

Ein Problem seien auch Wölfe gewesen, sagte Stöckl weiter. Vor allem in Reit im Winkl sei ein aggressives Tier unterwegs gewesen, es seien viele Schafe und Ziegen gerissen worden. Die Herden seien oft unruhig gewesen. Tiere seien versprengt worden, es habe Ausbrüche und Abstürze gegeben.

Bauernverband: Wolf ins Jagdrecht?

Für nicht schützbare Gebiete wie Almen müsse es dringend eine Regelung zur Regulierung der Wolfspopulation geben, verlangte Stöckl. Der Bayerische Bauernverband forderte bereits, den Status des Wolfes im EU-Artenschutz zu überprüfen und den Wolf künftig in das Jagdrecht einzubeziehen.

Insgesamt werden im Sommer in Bayern etwa 55 000 Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde auf die hoch gelegenen Alpen und Almen gebracht.

"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!