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Symbolbild: Sammelabschiebung

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27-Jähriger aus Schweinfurter Kirchenasyl nicht abgeschoben

Unter den nach Afghanistan abgeschobenen Menschen war nicht der 27-Jährige Asylbewerber, der bis vor kurzem im Kirchenasyl in Schweinfurt war. Am Dienstag hob ein Flug mit 14 abgelehnten Asylbewerbern von München Richtung Kabul ab.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Das bestätigte Stephan Reichel, der Geschäftsführer von "Matteo – Kirche und Asyl"dem Bayerischen Rundfunk. Es seien überwiegend unbescholtene Menschen an Bord gewesen, schreibt Reichel in einer Presseerklärung. Dies gelte vor allem für die zehn bayerischen Passagiere. Grund sei, dass die Bayerische Staatsregierung und die Behörden die vom Bundestag 2017 definierten Kriterien für die Auswahl der Abschiebungen missachte, so Reichel. Es sei ein weiterer Flug in Verzweiflung, Lebensgefahr und für manche vermutlich in den Tod.

Über 50 Bundespolizisten flogen mit nach Kabul

Der Flug mit den 14 abgelehnten Asylbewerber aus Afghanistan hob Dienstagabend (20.02.18) vom Flughafen München in Richtung Kabul ab. Das bayerische Innenministerium teilte mit, dass sechs der Abgeschobenen Straftäter seien. Weil an- und abfliegende Flugzeuge zum und vom Kabuler Flughafen unter anderem durch Gewehr- oder Raketenbeschuss gefährdet sind, wurden aus Sicht von Reichel auch mehr als 50 mitfliegende Bundespolizisten gefährdet.

Kostenintensiver Transport

Weiterhin kritisiert Reichel die Kosten der Abschiebung. Wörtlich schreibt er: „Der Flug kostete erneut über 300.000 Euro, das sind über 20.000 Euro pro Person reine Flugkosten.“ Wo bleibe der Aufschrei des Bundes der Steuerzahler, fragt sich Reichel.