Welche Pflanzen mögen Bienen? So wird der Garten bienenfreundlich
Welche Pflanzen mögen Bienen am liebsten? Die Liste der Bienenweiden plus mehr Infos rund um einen bienenfreundlichen Garten hier. Und: Welche Bienen-Lieblinge wir ab April selbst vorziehen können.
Viele Bienen finden in unseren Gärten und auf den Feldern nicht mehr genügend Nahrung. Damit sich das ändert, sollten Blumen, Sträucher und Bäume unsere Gärten nicht nur verschönern, sondern auch Lebensraum für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sein. Die einfache Honigbiene mag fast alle blühenden Pflanzenarten. Wildbienen sind im Gegensatz dazu echte Feinschmecker.
Ab April können wir Bienen-Lieblinge wie Sonnenblumen, Kapuzinerkresse und Löwenmäulchen geschützt im Haus vorziehen. Nach den Eisheiligen dürfen sie dann ins Freiland umziehen.
Bienenfreundliche Pflanzen
Was machen Bienen im Winter?
Haben Sie auch an etwas wärmeren Wintertagen schon mal beobachtet, wie Bienen beispielsweise zur Christrose geflogen sind? Wenn die Außentemperaturen über 10 Grad Celsius ansteigen, fliegen die so genannten Winterbienen manchmal aus. Diese Winterbienen werden im Herbst im Bienenstock erbrütet und kümmern sich hauptsächlich darum, die junge Königin und im Vorfrühjahr dann auch die beginnende neue Brut im Bienenstock warm zu halten. Währen dieser Reinigungsflüge koten sie in der Nähe des Stockes ab und nehmen Wasser auf. Danach geht es wieder zurück in den Stock.
Was sammeln Bienen?
Um sich zu vermehren, müssen Pflanzen ihren gelben Blütenstaub (Pollen) miteinander tauschen. Als Boten dienen Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Für ihre Dienste erhalten die kleinen Tiere dafür den süßen Nektar der Blüte.
Damit dieser Deal funktioniert, muss eine Biene erst einmal den Weg zur Blüte finden. Lockstoff dafür ist der Duft der Blüte. Allerdings tragen nicht alle gut riechenden Pflanzen ausreichend Nektar. Hin und wieder kann es auch sein, dass der Nektarvorrat schon durch andere Bienen aufgebraucht wurde und die fleißige Biene leer ausgeht.
Eine Biene analysiert, welche Pflanzenart momentan den meisten Nektar führt. Hat sie eine besonders ergiebige Nahrungsquelle gefunden, gibt sie diese Information durch den sogenannten Schwänzeltanz an alle anderen Bienen aus ihrem Stock weiter. Jetzt können auch ihre Kollegen den entsprechenden Ort anfliegen. Und da die Honigbiene blütenstetig ist, also den ganzen Tag immer wieder an den gleichen Ort fliegt, lohnt sich die Mühe auch.
Eine besonders ergiebige Nahrungsquelle für Bienen nennen Imker "Massentrachten". Hierzu gehören große landwirtschaftlich genutzte Flächen wie Raps- oder Sonnenblumenfelder, große Bestände von Linden, Löwenzahnwiesen und Brombeerflächen. Leider werden hier häufig Insektizide eingesetzt. Diese Insektenvernichtungsmittel wirken sich negativ auf die Fortpflanzung und das Überleben von Honigbienen und Hummeln aus. Damit sind Massentrachten häufig das Todesurteil für Bienen.
Mögen Bienen Rosen?
"Alle Pflanzen die offene Blüten aufweisen sind sehr gut geeignet für einen bienenfreundlichen Garten“, so Karsten Burghardt vom Landesverband Bayerischer Imker e.V.. Die Bienen lieben ungefüllte Blüten wie von der Strauchrose deshalb, da hier der Weg zum schmackhaften Nektar frei ist. Bei gefüllten Blüten, wie bei vielen Kulturrosen der Fall, wurden die Blütenblätter durch Züchtung vermehrt. Die unnatürlich vielen Blätter versperren der Biene den Weg und bieten daher nicht genügend Nahrung für die Tiere.
In einem bienenfreundlichen Garten sollte man auf Pflanzen mit gefüllten Blüten wie Chrysanthemen, Dahlien oder Zuchtrosen verzichten. Zudem sind gefüllte Blüten häufig sehr pflegeintensiv und anfällig für Krankheiten. Deshalb hat nicht nur die Biene, sondern auch Gärtnerin oder Gärtner seine Freude an offenen Blüten.
Spätblüher, Wildblumen und Co.
Ein bienenfreundlicher Garten zeichnet sich durch ein reichhaltiges Blütenangebot aus. Neben möglichst vielen unterschiedlichen Pflanzenarten sollte man darauf achten, dass im Garten von Frühling bis Herbst immer irgendetwas blüht. Da einige Pflanzen nur wenige Wochen Blüten tragen, ist es wichtig, dass sich die Blütephasen ergänzen und so die Biene von April bis September ein ausreichendes Nahrungsangebot hat.
Unser Tipp: Pflanzen Sie Wildblumen, die in Ihrer Region heimisch sind. Dazu eignen sich wunderbar Wildblumenmischungen. Das bunte Blumenmeer blüht von Juni bis September und ist damit die perfekte Nahrungsquelle für Wildbienen.
Balkonblumen für Bienen
Es muss nicht immer ein großer Garten sein um Bienen etwas Gutes zu tun, dafür reicht auch ein kleiner Balkon oder zwei bis drei Blumenkästen. Leider zählen Zierpflanzen wie Geranien nicht zu den idealen Balkonblumen für Bienen. Besonders gerne fliegen die fleißigen Helfer allerdings auf Kapuzinerkresse, Glockenblumen, Löwenmäulchen, blühendes Strauchbasilikum oder auf duftenden Lavendel. Auch eine Kombination aus Erdbeeren und Minze hat sich bewährt. Denn nicht nur wir Menschen, auch die Bienen mögen diese leckeren Geschmäcker und freuen sich über einen Erdbeer-Minze-Topf am Fensterbrett oder auf dem Balkon.
Bienentränke
Auch Bienen brauchen Wasser - besonders im Frühjahr. Sie brauchen nicht mehr als ein paar bunten Murmeln oder Kieselsteinen im Wasser. Dort können die fleißigen Bienchen nicht ertrinken und bekommen trotzdem an heißen Sommertagen genügend Wasser.
Fazit
Bienen fliegen am liebsten auf Blüten mit viel Nektar. Für einen bienenfreundlichen Garten eignen sich daher Korb-, Dolden- und Lippenblütler, Wildstauden, Wildblumen und Kräuter. Aber auch unter den Zwiebelblumen gibt es Unmengen an Arten, die Bienen mögen. Wichtig sind offene Blüten und eine natürlich Artenvielfalt.
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