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Zecke entfernen Anleitung und Tipps, wie Sie Zecken richtig loswerden

Die Zecken sind wieder unterwegs. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Zecken richtig aus der Haut entfernen und was Sie dabei auf gar keinen Fall tun sollten. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Stand: 13.04.2023

Mutter kontrollier Haaransatz ihrer Tochter auf Zecken | Bild: mauritius images

Zecken sind nicht nur extrem lästig, sie übertragen auch schwere Infektionskrankheiten wie Borreliose oder FSME. Wer viel draußen in Wald und Wiesen unterwegs ist, sollte sich und seine Kinder abends zu Hause eingehend auf Zecken kontrollieren. Zecken beissen sich gerne am Haaransatz, an Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Kniekehlen sowie in allen Hautfalten fest. An diesen Stellen ist es ratsam, besonders sorgfältig nachzusehen.

Wenn Sie eine Zecke entdecken, sollten Sie sie so schnell wie möglich entfernen, denn die krankmachenden Borrelien gibt die Zecke nach einem bis zwei Tagen Saugen ab. Je früher Sie die Zecke entdecken und entfernen, desto besser.

Zecke entfernen - Anleitung

1. Spannen Sie die Haut um die Zecke mit zwei Fingern der linken Hand, mit der rechten nehmen Sie eine Pinzette mit nach außen gebogenen Spitzen oder eine sogenannte Splitterpinzette zu Hilfe und setzen diese am Kopf der Zecke, möglichst nah an der eigenen Haut, an. Zecke nie am Körper fassen, denn: Wird der Körper der Zecke gequetscht, gibt sie Darminhalt und Krankheitserreger in die Bissstelle ab. Das Ganze funktioniert natürlich auch mit einer Zeckenkarte, einem Zeckenhaken oder einer Zeckenzange.

Wichtig: Zeckenkörper beim Herausziehen nicht quetschen.

2. Ziehen, nicht drehen: Ziehen Sie die Zecke vorsichtig gerade nach oben und mit gleichmäßigem Zug aus der Haut. Drehen Sie die Zecke auf keinen Fall rundum in der Einstichstelle. Rütteln Sie, wenn nötig, nur ganz sachte.

3. Nach Entfernen der Zecke desinfizieren Sie die Wunde sorgfältig. Fotografieren Sie die Bissstelle - so können Sie Veränderungen besser erkennen. Bildet sich ein großer, geröteter Kreis um die Stelle, kann das eine sogenannte Wanderröte sein. Dann sollten Sie zum Arzt oder Kinderarzt gehen.

4. Kontrollieren Sie die Bissstelle auf Zeckenreste, am besten mit einer Lupe. Meist bleibt nur der Saugrüssel in der Wunde stecken - das ist nicht schlimm. Sie können ihn selbst mit einer sterilisierten Nadel entfernen oder vom Arzt entfernen lassen.

5. Töten Sie die Zecke, ohne mit ihren Körperflüssigkeiten in Kontakt zu kommen. Am besten legen Sie die Zecke in ein Stück Küchenpapier und zerquetschen sie unter einem Wasser- oder Weinglas. Oder Sie legen sie in Desinfektionsmittel ein. Nicht in der Toilette runterspülen, das können Zecken überleben.

Zecke entfernen - Tipps

  • Zecke niemals mit Nagellack, Öl, Klebstoff, Kältespray oder Alkohol betäuben. Grund: "Dies würde das Tier unnötig reizen und könnte dazu führen, dass es seinen Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt", so das Robert-Koch-Institut (RKI)
  • Wenn Sie keine Pinzette oder Zeckenzange zu Hand haben, können Sie auch die eigenen Fingernägel für die Entfernung der Zecke benutzen, empfiehlt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Auf Wanderungen haben Sie am besten immer eine Zeckenzange oder Pinzette im Rucksack.
  • Nach dem Zeckenbiss kontrollieren Sie die Stelle vier Wochen lang auf Veränderungen, empfiehlt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Klagt Ihr Kind zum Beispiel plötzlich über Schlappheit, Kopf- und Gelenksschmerzen gehen Sie besser zum Arzt
  • Die Anleitung gilt auch für Haustiere - auch Hunde, Katzen, Rinder und Pferde können an Borreliose erkranken. Hunde gelten als anfälliger als Katzen. Hunde und Pferde können dagegen geimpft werden.

Zeckenkopf stecken geblieben

Manchmal bleiben trotz aller Sorgfalt beim Entfernen der Zecke Teile von ihr in der Haut stecken. Dabei handelt es sich allerdings nicht um den "Zeckenkopf", sondern um Teile des Stechapparates. Wenn sie mit einer Pinzette einfach zu greifen sind, zupfen Sie diese vorsichtig ab. Falls nicht, besteht kein Grund zur Panik - Ihr Körper stößt den vermeintlichen Zeckenkopf von alleine ab. Aber auch hier gilt: Beobachten Sie die Stichstelle und gehen Sie bei auffälligen Veränderungen zum Arzt.

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