Bayern 1

Was darf in die Biotonne? Brot, Essensreste: Was kommt alles in den Biomüll?

Bioabfall ist nicht gleich Bioabfall. Wir haben eine Liste für Sie, was in die Biotonne darf und was in den Restmüll gehört.

Stand: 17.01.2024

Bioabfall für Biotonne | Bild: mauritius images / Westend61 / realitybites

Was gehört in die Biotonne und was nicht?

Für die Frage, was in die Biotonne gehört, hat jede Gemeinde, jeder Kreis und jede Stadt ihre eigenen Vorgaben. Denn was in den Biomüll darf, legt das zuständige Entsorgungsunternehmen fest - und das hängt wiederum davon ab, wie der Biomüll in der jeweiligen Gemeinde oder Stadt wiederverwertet wird. Am besten ist es also, Sie lesen sich die Informationen Ihres örtlichen Abfallentsorgers genau durch oder wenden sich an zuständige Abfallwirtschaftsamt.

Wenn Sie einen Garten haben, können Sie Ihren Bioabfall übrigens zum Großteil einfach selbst kompostieren. Was alles genau auf den Kompost darf und was Sie besser an anderer Stelle entsorgen, klären wir hier: Was darf in den Kompost?

Das gehört in die Biotonne

  • Gemüse- und Obstreste (auch Zitrusfrüchte)
  • Eierschalen
  • Speisereste, gekochte (nur, wenn der betreffende Biomüll in einer Biogasanlage verwertet wird)
  • Wurst-, Fisch- und Fleischreste, Gräten und Knochen, altes Brot (gilt nur, wenn der Bioabfall in einer Biogasanlage weiterverarbeitet wird)
  • Schalen von Nüssen
  • Teebeutel (Klammer entfernen) und Kaffeesatz mit Filter, Kaffeepads
  • Gartenabfälle wie Rasen- und Baumschnitt, Laub, Unkraut (besonders solches, das wir loswerden wollen und das Samen trägt, denn das sollte nicht auf den Komposthaufen)
  • Äste und Pflanzen mit Krankheiten - die hohen Temperaturen in Kompostierungs- und Vergärungsanlagen sorgen dafür, dass zum Beispiel Pilze absterben.
  • Fallobst
  • alte Blumenerde
  • Topfpflanzen (ohne Topf)
  • Sägemehl von unbehandeltem Holz
  • Küchentücher, Papiertaschentücher
  • kleine Mengen Zeitungspapier oder Küchenpapier (zum Einwickeln feuchter Bioabfälle und zum Auslegen der Tonne)
  • Kleintierstreu von Pflanzenfressern (das vom Hersteller ausdrücklich als "biologisch abbaubar" gekennzeichnet ist)
  • Vogelsand (kleine Mengen)
  • manchmal altes Frittieröl und Fette aus dem Haushalt
  • verdorbene Lebensmittel (ohne Verpackung)

Wichtig: Diese Liste enthält generell all diejenigen Stoffe, die theoretisch kompostiert werden können - welche davon Ihr kommunaler Entsorger auch tatsächlich verarbeiten kann, sollten Sie direkt dort erfragen, siehe etwa Blumenerde oder Baum- und Strauchschnitt weiter unten.

Was darf nicht in die Biotonne?

  • Kohle- und Holzasche (gehört in den Restmüll)
  • Ruß
  • Holz
  • Draht (zum Beispiel Blumenbindedraht)
  • Vom Buchsbaumzünsler befallene Buchsbäume oder Buchsbaumäste - diese müssen unbedingt in den Restmüll
  • Kaffeekapseln
  • Katzenstreu (gehört in den Restmüll)
  • Kehrreste von der Straße (Restmüll)
  • Staub und Staubsaugerbeutel (Restmüll)
  • Wattestäbchen (Restmüll)
  • Windeln (Restmüll)
  • Zigaretten (Restmüll)
  • Exkremente von Tieren (Hunde- oder Katzenkot zum Beispiel)
  • Blumentöpfe und Scherben
  • Steine
  • Keramik
  • Illustrierte
  • Plastik aller Art - auch kompostierbare Biomülltüten

Fleisch in den Biomüll?

Was genau in die Biotonne darf, regelt die Kommune.

Das hängt von Ihrer Kommune ab. In den Kommunen wird nämlich der Biomüll auf verschiedene Arten genutzt. Die Bioabfälle kommen entweder in eine Vergärungs- oder eine Kompostierungsanlage. Vergärungsanlagen sind aus ökologischer Sicht die beste Art, Bioabfälle zu verarbeiten. Ihr Vorteil besteht darin, dass in ihnen nicht nur Biogas und damit Energie gewonnen wird, sondern die Gärreste auch noch kompostiert und in Humus umgewandelt werden. Wo wir Gekochtes oder Knochen mit in die Biomülltonne werfen dürfen, wird der Bioabfall in einer Vergärungsanlage zu Biogas umgewandelt. Bei Lebensmittelresten wie Nudel, Reis, Kartoffeln, Brot, Fleisch-, Fisch- und Wurstresten sowie Knochen ist es damit also wieder vom jeweiligen Entsorgungsunternehmen abhängig, ob sie in die Biotonne dürfen oder nicht.

Darf Baum- und Strauchschnitt in die Biotonne?

Grundsätzlich ist Baum- und Strauchschnitt natürlich schon fürs Kompostieren und damit auch für die Biotonne geeignet. Je nachdem, wie groß und dick die angelieferten Teile allerdings sind, können sie allerdings nicht einmal in der mehrwöchigen Rotte einer kommunalen Kompostierungsanlage zersetzt werden. Wie mit Gartenabfällen wie Baum und Strauchschnitt zu verfahren ist, wird von Kommune zu Kommune unterschiedlich gehandhabt: In Nürnberg etwa können Wurzelstöcke und Äste bis zu einem Durchmesser von 15 Zentimetern über die Biotonne entsorgt werden, die Münchner Abfallbetriebe bitten darum, "sperrigen Baum/ Strauchschnitt" am Wertstoffhof abzugeben. Am besten erkundigen Sie sich also bei dem für Sie zuständigen Abfallbetrieb, was gilt.

Mehr zur Mülltrennung hören Sie in dieser Episode unseres Nachhaltigkeitspodcasts Besser leben:

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/machen-sie-auch-noch-diese-fehler-bei-der-muelltrennung/bayern-1/12568871/

Blumenerde in Biotonne?

Im Herbst oder spätestens im Frühjahr stehen viele Balkon-Gärtner wieder vor der Frage: Wohin mit der "alten" Blumenerde? Wofür diese Erde noch perfekt ist und in welchem Fall Sie sie wie und wo entsorgen können, lesen Sie hier: Was tun mit alter Blumenerde?

Darf Rasenschnitt in die Biotonne?

Rasenschnitt und auch langes Gras darf in die Biotonne. Allerdings gäbe es dafür im Garten auch andere, wesentlich sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten: Unter Bäumen und Sträuchern oder auch im Gemüsebeet dünn ausgebracht, schützt Rasenschnitt den blanken Erdboden vor Austrocknung und bietet den Bodenlebewesen dadurch Schutz. Wie Sie mit Rasen oder auch anderen Materialien Ihren Gartenboden mulchen können und welche Vorteile das bringt, lesen Sie hier: Mulchen im Garten - Schutz vor Hitze und Unkraut

Übrigens: 30 bis 40 Prozent unseres Mülls sind Bioabfälle. Wie aus einer repräsentativen Analyse des Umweltbundesamtes (UBA) zum "Hausmüll in Deutschland" hervorgeht, landet viel zu viel davon leider immer noch in der Restmülltonne. Mit 39 Prozent Anteil macht 2020 der Biomüll den größten Teil der ausgemachten Fehlwürfe im Restmüll aus (und manches landet fälschlicherweise im Klo: Was darf nicht in die Toilette?)

Podcast "Besser leben. Der BAYERN 1 Nachhaltigkeitspodcast"

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Alle Folgen zum Nachlesen finden Sie auf der Übersichtsseite "Besser leben. Der BAYERN 1 Nachhaltigkeitspodcast".

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