Zecke in einer Pinzette in extremer Nahaufnahme.
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Schutz vor FSME und Borreliose: So entfernen Sie Zecken richtig

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Zecken entfernen bei Mensch und Hund: So geht es richtig

Zecken lauern im hohen Gras, im Gebüsch oder im Unterholz. Da sie Borreliose oder FSME übertragen können, sollte man sich bei einem Spaziergang von vorneherein schützen. Und wissen, wie man die Blutsauger entfernt, wenn es doch passiert ist.

Experten warnen immer wieder vor der Gesundheitsgefahr durch Zeckenstiche. Deshalb sollte man sich vor den Blutsaugern in Acht nehmen. Und das gilt nicht nur im Frühling oder Sommer: Zecken sind bei milden Temperaturen auch im Winter aktiv. Die beste Maßnahme, um sich vor Borreliose oder FSME zu schützen, ist, die Zecken so schnell wie möglich zu entfernen. Gegen FSME kann man sich zudem impfen lassen.

Zum Artikel: Krank durch Zeckenstich: Vorsicht vor FSME und Borreliose

Eine Zecke muss möglichst schnell entfernt werden

Unabhängig davon, für welche Methode man sich entscheidet, eines ist grundsätzlich wichtig: Es muss schnell gehen. Denn je länger die Zecke im Körper bleibt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie beispielsweise Borreliose-Bakterien oder FSME-Viren überträgt - wenn sie tatsächlich infiziert ist.

Man geht davon aus, dass es 12 bis 24 Stunden dauert, bis es zu einer Infektion mit Borreliose-Erregern kommt. FSME-Viren hingegen werden direkt nach dem Stich übertragen, denn das Virus befindet sich in den Speicheldrüsen der Zecke, so das Infoportal zecken.de.

Deshalb sollte man bei jedem Spaziergang in der Natur ein Hilfsmittel mitnehmen, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können.

Diese Hilfsmittel gibt es, um Zecken zu entfernen

Im Handel gibt es zahlreiches Equipment – von Zeckenzangen, Pinzetten, Zeckenschlingen bis hin zu sogenannten Zeckenkarten. Diese führt man flach über die Haut und schiebt die Zecke in die vorgesehene Aussparung. Dann hebt man sie langsam ab. Zeckenkarten sind zwar praktisch, da man sie gut zu den übrigen Karten ins Portemonnaie stecken kann, aber die vorhandenen Schlitze für verschiedene Zeckengröße passen nicht in jedem Fall.

Die Zeckenschlinge hat Ähnlichkeit mit einem Kugelschreiber. Anstelle der Mine schaut eine kleine Schlinge unten heraus, die hautnah um die Zecke gelegt wird. Der Schlaufendurchmesser wird durch Drücken eines Knopfes am oberen Ende des "Kugelschreibers" verkleinert, bis die Zecke abgezogen werden kann.

Mit einer Pinzette liegt man immer richtig, um eine Zecke fachgerecht zu entfernen. Sie sollte schmale, nicht zu scharfe Enden haben, mit denen man die Zecke nahe der Hautoberfläche, also an ihrem Kopf, greift. Damit zieht man sie langsam, aber gleichmäßig und ohne zu drehen aus der Haut.

Ist es schlimm, wenn der Zeckenkopf stecken bleibt?

Scharfe Pinzetten sind nicht so gut geeignet, da sie dazu führen können, dass Teile des Kopfs oder des Saugapparats abreißen und in der Wunde verbleiben. Das ist an sich nicht schlimm, denn die Teile werden vom Körper irgendwann abgestoßen. Wenn es dumm läuft, kann es jedoch zu Entzündungen führen.

Zecken nicht quetschen und keine "Hausmittel" verwenden

Wichtig ist bei allen Methoden, die Zecke nie an ihrem vollgesogenen Leib zu fassen oder zu drücken, denn dabei wird sie gequetscht und der "Inhalt" in die Blutbahn gedrückt. Trauen Sie sich die sichere Entfernung der Zecke nicht zu oder sitzt sie an einer Stelle, die Sie nicht selbst erreichen, wenden Sie sich an einen Arzt.

Auf gar keinen Fall sollte man die Zecke mit Öl oder Klebstoff beträufeln. Zwar sterben die Tiere dabei, doch im Todeskampf "übergeben" sie sich - und pumpen so die Borreliose-Erreger erst recht ins Blut.

Zecken übertragen Krankheiten: Borreliose und FSME

Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Krankheit in Europa und wird von Bakterien ausgelöst. Ein mögliches Symptom ist die sogenannte Wanderröte, eine ringförmige und schmerzlose Rötung an der Stichstelle, aber auch an anderen Körperstellen. Andere Symptome können Abgeschlagenheit, Fieber, Lymphknotenschwellungen und Kopfschmerzen sein. Gegen Borreliose werden Antibiotika eingesetzt.

Im Video: Das sollte man über Zecken wissen

Vollgesogene Zecke auf einem Blatt
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Eine Nahaufnahme von der Zeckenart Gemeiner Holzbock.

Was ist Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)?

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine virale Form der Hirnhautentzündung, bei der auch das Gehirn betroffen ist. Sie kann zu schweren neurologischen Schäden führen und schlimmstenfalls tödlich enden. Eine medikamentöse Behandlung ist nicht möglich.

Vorbeugung ist besonders wichtig, um sich vor FSME zu schützen. Dazu gehört - abgesehen von einer Impfung - geeignete Bekleidung und die genaue Inspektion des Körpers nach einem Spaziergang.

Im Video: So wird man Zecken endgültig los

Der blau-rote Schriftzug "How to kill a Zecke" und eine grafisch dargestellte Zecke vor beigem Grund.
Bildrechte: BR

Wie wird man Zecken wirklich los?

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