Vollmond über einem Waldgebiet
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Angelika Warmuth

Blick auf den Mond aus dem Wald

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Wie spät ist es auf dem Mond? Wissenschaft sucht schnell Antwort

Ein Mondtag dauert viel länger als einer auf der Erde. Also gar nicht so einfach zu klären, wie spät es auf dem Erdtrabanten ist. Wissenschaftler wollen nun eine Mondzeit finden, die künftige Missionen vereinfacht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Wie spät ist es auf dem Mond? Keine einfache Frage! Nicht nur, weil ein Mondtag viel länger dauert als ein Erdtag. Von Sonnenaufgang bis Sonnenaufgang dauert es auf dem Mond einen Erdmonat. Doch eine Mondzeit zu finden und zu definieren macht Sinn, schließlich planen immer mehr Nationen zum Mond zu fliegen. Wissenschaftler arbeiten bereits an einer einheitlichen Lösung.

Atomuhren würden auf dem Mond anders laufen

Uhren auf dem Mond ticken anders als auf der Erde, erklärt Martin Knapmeyer, Geophysiker am Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt: "Auf dem Mond ist die Schwerkraft vollkommen anders als auf der Erde, ein Sechstel der Erdbeschleunigung, und entsprechend werden auch auf dem Mond Atomuhren mit einer anderen Geschwindigkeit laufen als auf der Erdoberfläche."

Eine genaue Mondzeit zu finden – das ist die Herausforderung. Denn: Der Verkehr auf dem Erdtrabanten wird zunehmen. Immer mehr Nationen und Firmen planen Mondmissionen und sogar eine Satellitennavigation, ähnlich wie GPS. Je tiefer man einsteigt, desto komplizierter wird es: Wo soll die Mondzeit definiert werden? Am Mondsüdpol, wo viele Missionen stattfinden sollen? Am Äquator? In der Umlaufbahn – wo die Navigationssatelliten kreuzen? Je nach Ort verändert sich die Zeit, je nach Gravitationsfeld wird das auch kompliziert.

In der Raumfahrt geht es um Sekundenbruchteile

Bei Raumfahrt und Hochtechnologie machen Sekundenbruchteile viel aus. Wichtig also, eine Lösung zu finden. Und das schnell, denn sonst könnten einzelne Länder oder Firmen Tatsachen schaffen. "Dann hat man anschließend innerhalb von ein paar Jahren mehrere miteinander inkompatible Systeme, die sich vielleicht tatsächlich doch gegenseitig stören. Und deswegen ist es besser, wenn man sich vorher zusammensetzt", sagt Martin Knapmeyer.

Der Anfang ist gemacht. Im November haben sich die wichtigen Akteure in den Niederlanden zusammengesetzt. Jetzt müssen sie nur noch eine gemeinsame Lösung finden. Denn: Die Zeit drängt. Sowohl in Erd- als auch in Mondzeit.

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