Mumps wird durch Viren verursacht, die entweder über infektiöse Speicheltröpfchen oder auch durch direkten Kontakt übertragen werden. Gefürchtet ist die eigentliche Kinderkrankheit Mumps vor allem deshalb, weil die Krankheit zu einer Hodenentzündung führen kann. Diese ist vor allem nach der Pubertät für männliche Jugendliche gefährlich und kann Ursache für Unfruchtbarkeit sein.
Wie verläuft Mumps?
Zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung beginnt die Krankheit mit Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Krankheitsgefühl. Bald kommt es zum charakteristischen - sehr schmerzhaften - Anschwellen einer oder beider Ohrspeicheldrüsen. Sie liegt vor und ein fingerbreit unter den Ohren. Die Beschwerden dauern bis zu einer Woche. Ungefähr die Hälfte der Infizierten merkt gar nichts von der Mumps-Erkrankung, da die Krankheit oft sehr unspezifisch verläuft und manchmal Symptome fehlen.
Können Komplikationen auftreten?
Komplikationen treten vor allem bei Jugendlichen und Erwachsenen auf - schwere Verlaufsformen nehmen mit steigendem Alter zu. Möglich sind Hirnhautentzündung sowie Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und des Hodens. Letztere ist vor allem nach der Pubertät für männliche Jugendliche gefährlich und kann Ursache für Unfruchtbarkeit sein. Eine gefürchtete, wenn auch sehr seltene Komplikation ist die Innenohrschwerhörigkeit. Erwachsene Frauen können bei Mumps eine Eileiterentzündung bekommen, die aber wieder ausheilt.
"Mumps ist eine Viruserkrankung, die durch eine Entzündung der Ohrspeicheldrüsen gekennzeichnet ist. Bei Kleinkindern verläuft die Erkrankung oft milde. Aber bei Erwachsenen kann es in einigen Fällen zu einer Entzündung des Hirngewebes kommen. Bei Männern besteht zusätzlich die Gefahr, dass es zu einer Hodenentzündung kommt, die dann in manchen Fällen bis hin zur Zeugungsunfähigkeit führen kann." Marianne Röbl-Mathieu, Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO)
Wer sollte sich gegen Mumps impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grundimmunisierung im Kleinkindalter. Außerdem sollten sich Erwachsene impfen lassen, die weder geimpft sind noch Mumps durchgemacht haben. Seit August 2012 empfiehlt die STIKO die Impfung außerdem generell für Personen, die in Gesundheitsdienstberufen in der unmittelbaren Patientenversorgung, in Gemeinschaftseinrichtungen oder Ausbildungseinrichtungen für junge Erwachsene tätig sind - das betrifft vor allem Lehrer und Krankenschwestern.
Wie sieht das Impfschema aus?
Geimpft wird der abgeschwächte lebende Erreger. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Grundimmunisierung im Kindesalter mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). Diese umfasst zwei Impfungen: die erste im Alter von elf bis 14 Monaten, die zweite bis zum Ende des zweiten Lebensjahres. Bisher werden von Experten keine späteren Auffrischungen empfohlen, was aber bei anderen Kinderkrankheiten durchaus der Fall ist. Neueste Studien gehen aber nun davon aus, dass der Impfschutz bei Mumps im Laufe der Jahre nachlässt.
Mumps-Impfschutz viel kürzer als gedacht
An der Harvard Universität in Boston waren Studenten an Mumps erkrankt - und nicht nur diejenigen, die nicht geimpft waren, sondern auch die Geimpften. Der Epidemiologe Joseph Lewnard und seine Harvard-Kollegen sammelten und untersuchten die Daten aus mehreren Studien, um dem Rätsel auf den Grund zu gehen.
Die US-Forscher fanden heraus, dass der Mumps-Impfschutz über die Jahre nachlässt und zwar viel schneller als vermutet. Das Wiederaufflammen von Mumps wird vorrangig bei jungen Erwachsen beobachtet, die als Kinder geimpft wurden. Dagegen bleiben bei Älteren Ausbrüche weiterhin selten, weil viele noch eine natürliche Infektion durchgemacht haben und deshalb geschützt sind.
"Wir schätzen, dass ungefähr die Hälfte der geimpften Personen den Schutz innerhalb der ersten 19 Jahre verliert und ein Viertel den Schutz sogar schon innerhalb von acht Jahren verliert." Joseph Lewnard, Epidemiologe an der Harvard University in Boston
Kann die Impfung auch später gemacht werden?
Vor diesem Hintergrund ist die Frage, ob eine Impfung auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist, besonders relevant. Vor allem ungeimpfte Jungen in der Pubertät sollten sich impfen lassen, wenn sie noch keinen Mumps hatten. Der Impferfolg sollte kontrolliert werden, da es auch Impfversager gibt. In einer Schwangerschaft ist die Impfung nicht möglich!
Wie verträglich ist der Impfstoff?
Die Verträglichkeit einer Impfung ist abhängig davon, mit welchen weiteren Komponenten der Impfstoff kombiniert ist. Auch bestehende Krankheiten und die körperliche Verfassung spielen eine Rolle. Grundsätzlich sollten Sie immer mit Ihrem Arzt über mögliche Nebenwirkungen sprechen und zusammen mit ihm individuell entscheiden, ob eine Impfung sinnvoll ist und welcher Impfstoff verwendet wird.
Ist Mumps meldepflichtig?
Mumps ist weltweit verbreitet. Seit Mitte Februar 2012 ist die Krankheit in Deutschland meldepflichtig. Jährlich werden hierzulande zwischen 500 und 800 Mumps-Erkrankungen registriert. 75 Prozent der Patienten sind älter als 15 Jahre.