Email-Topf mit jungem Heidelbeerstrauch steht an einer Hauswand, links davon wächst ein Rosmarin, rechts stehen Jungpflanzen auf einer Bank
Bildrechte: BR/Ursula Klement

Im blauen 20-Liter-Topf: Ein Heidelbeerstrauch in torffreier Moorbeeterde mit Cranberry (links) und Frühling-Gedenkemein (rechts)

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Köstlich und schön: Blaubeerstrauch geht auch auf dem Balkon

Heidelbeeren sind eigentlich immer die richtige Wahl: Im Frühling duften die Blüten nach Honig, im Sommer liefern sie Beeren und danach leuchten die Blätter in Herbstfarben. Man kann die Blaubeeren sogar im Pflanzkübel kultivieren, wenn man weiß wie.

Über dieses Thema berichtet: BR-Heimatspiegel am .

Im Mai blühen nicht nur die Apfelbäume, sondern auch die Blaubeeren, wie man Heidelbeeren auch nennt - im Wald die kleinen, wilden Beeren, im Garten die großen Kulturheidelbeeren. Und genau wie der Apfelbaum ist auch der Heidelbeerstrauch multifunktional: Er liefert Früchte und ist eine Augen- und Bienenweide.

Viele Vorteile, wenig Platzbedarf

Heidelbeeren sind multifunktional und sie passen auch in einen ganz kleinen Garten, wenn man keinen Platz hat für einen Apfelbaum, wenn man einen hübschen, bis zu zwei Meter hohen Strauch möchte oder gesundes köstliches Obst. Eine Empfehlung von Elke Zimmermann, Gartenplanerin und Buchautorin aus Itzlings im Landkreis Lindau: "Auch ein Heidelbeerstrauch ist eigentlich ein Zierstrauch und man hat eben diesen Mehrwert."

Blaubeeren können weiß oder rot blühen, die Blätter leuchten je nach Sorte im Herbst golden oder rot oder sie haben keine Herbstfärbung. Man muss also bei der Sortenwahl aufpassen, wenn man Sträucher mit bunten Herbstblättern will oder solche mit roten Blüten. Susi Haberzettl aus Holzheim im Landkreis Neu-Ulm hat zwei Blaubeersträucher in ihrem Garten. Die Blätter färben sich im Herbst grünlich-orange. "Das ist wirklich so, dass die eine ganz tolle Herbstfärbung haben. Diese Ecke leuchtet dann richtig."

Moorbeet-Erde muss sein

Damit die Sträucher wachsen und gut tragen, brauchen sie einen sauren Boden. Dazu reicht es nicht, die Nadeln vom Weihnachtsbaum und Kaffeesatz unter kalkige Erde zu mischen – da muss man Moorbeeterde kaufen, wie zum Beispiel für Rhododendron. Moorbeet-Erde gibt es auch als klimafreundliches Produkt ohne Torf. Man kann sie mit Tannen-Sägemehl und gehäckseltem Eichenlaub mischen, dann muss man jedoch einen Langzeitdünger dazugeben. Susi Haberzettl hat ihre Blaubeeren in einem Beet, in das sie Bauwannen mit 80 Zentrimetern Durchmesser eingegraben hat. Zuerst gräbt man ein ausreichend großes Loch ins Beet und dann braucht die Bauwanne auch noch Löcher, bevor man die Moorbeeterde einfüllt. "Das Wasser muss ja ablaufen." Haberzettls haben mit einer Bohrscheibe Löcher mit gut drei Zentimeter Durchmesser in die Bauwanne gebohrt.

Robust und pflegeleicht

Sobald die Heidelbeeren gepflanzt sind, machen sie nicht mehr viel Arbeit. Sie sind nicht krankheits- und schädlingsanfällig – nur der Dickmaulrüssler kann ihnen unter Umständen zu schaffen machen. Wenn man Heidelbeeren ins Beet pflanzt, muss man sie eigentlich nicht schneiden. "Nur, was trocken ist oder so, das schneid ich dann halt weg", sagt Susi Haberzettl. Sie gießt die Sträucher nur, wenn es lang extrem trocken ist.

Heidelbeeren gedeihen in der Sonne und im Halbschatten. Sie schätzen offensichtlich einen verschatteten Boden, es ist also nicht schlimm, wenn darunter Unkraut aufkommt. Wer kein Unkraut will, kann gezielt Pflanzen daruntersetzen: Frühlingsgedenkemein, Schaumblüten, Azaleen und Cranberries würden passen.

Blaubeeren auf dem Balkon

Sogar im Kübel kann man die Blaubeeren kultivieren. Dann muss man sie allerdings jedes Jahr zurückschneiden und regelmäßig gießen. Am besten mit Regenwasser. Oder zur Not mit gut abgestandenem Leitungswasser. Das Pflanzgefäß sollte anfangs mindestens 20 Liter haben, wenn die Sträucher größer und älter werden, muss man sie nach einigen Jahren in einen größeren Topf umsetzen. Heidelbeerpflanzen können zwanzig bis dreißig Jahre alt werden und sie sind größer als ein roter Johannisbeerstrauch. Es gibt jedoch auch kleiner bleibende Sorten, die sich für den Balkon eventuell besser eignen.

Den Vögeln schmeckt's auch

Susi Haberzettl aus Holzheim hat in früheren Jahren oft den Kürzeren gezogen. Kaum sind die Blaubeeren dunkel geworden, waren sie auch schon weg. Doch nun haben die Vögel das Nachsehen: Die Hobbygärtnerin sichert ihre Ernte mit einem alten Moskitonetz, mit dem sie den Strauch umhüllt. "Und dann mit einer Wäscheklammer schließen. Dann mach ich da auf, kann man wieder reingreifen." Die Beeren werden peu à peu reif, an einem Tag komme bei ihren zwei Sträuchern immer nur eine kleine Erntemenge zusammen. "Man kann jetzt nicht Marmelade machen." Die Heidelbeeren sind optimal zum Naschen oder mal für einen Nachtisch. Das ist anders als zum Beispiel bei Johannisbeeren. Dafür geht die Ernte bei den Heidelbeeren je nach Sorte bis in den Herbst hinein.

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