Sonnenblume mit Biene mit Feld im Hintergrund.
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Richtig heiß ist es bundesweit erst im August geworden, davor war das Wetter sehr wechselhaft.

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Das Wetter im Sommer 2020 - wechselhaft und teilweise zu trocken

Mal kühl, mal sonnig-warm und im August richtig heiß - der Deutsche Wetterdienst spricht in seiner Bilanz von einem "Schaukelsommer". Keine historischen Hitzerekorde also dieses Jahr. Zu warm und gebietsweise auch zu trocken war der Sommer trotzdem.

Am Anfang des Sommers war es ein bisschen so wie beim Kinderspiel "Verkehrte Welt": Im Norden war der Juni richtig sonnig, im Süden sehr wolkig. Gerade in Bayern hat die Wärme zunächst auf sich warten lassen: Im Juni war der Freistaat mit 15,8 Grad Celsius das kühlste und das sonnenscheinärmste Bundesland - so die Messungen des Deutschen Wetterdiensts. Im Juni hat es in Bayern auch mehr geregnet als in den letzten 30 Jahren. So musste die Feuerwehr in Grainau, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, in der Nacht zum 14. Juni hunderte Menschen evakuieren, nachdem der Hammersbach über das Ufer getreten war.

Sommer 2020: Ein "Schaukelsommer" - mal warm, mal kühl

Insgesamt spricht der Deutsche Wetterdienst in seiner Bilanz "Deutschlandwetter im Sommer 2020" von einem warmen und - je nach Region - sehr trockenen "Schaukelsommer". Das ergibt eine erste Auswertung der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen. So waren stabile hochsommerliche Phasen im Juni und im Juli sehr selten: Auf ein paar heiße Tage folgten häufig kühle Temperaturen. In Bayern und Baden-Württemberg kam es erst Ende Juli zu einer kurzen, intensiven Hitzewelle, nachdem extrem heiße Luft aus dem Mittelmeer nach Süddeutschland gelangt war. Im August ist es dann in ganz Deutschland zu langanhaltenden Hitzewellen gekommen, mit Temperaturen von über 35 Grad Celsius.

Trotz Starkregen und Hochwasser weiterhin sehr trocken

Durchschnittlich hat der DWD in Deutschland diesen Sommer rund 230 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen. Dieser Wert liegt nur knapp unter dem Soll von 239 Liter pro Quadratmeter. Das bedeutet jedoch nicht, dass es genug geregnet hat. Denn die regionalen Unterschiede sind enorm. In einigen Regionen, wie der Uckermark, der Leipziger Tieflandbucht, dem Saarland und entlang des Rheins fielen mit 70 bis 100 l/m² weniger als die Hälfte der dort typischen Niederschlagsmenge. Gleichzeitig gab es Dauerregenfälle, wie Anfang August in Oberbayern, die auch Hochwasser brachten. Insgesamt wurde an den Alpen über den Sommer hinweg über 700 l/m² gemessen, das ist zehnmal so viel wie in anderen Regionen Deutschlands.

Was früher als extrem galt, ist heute normal

Generell gilt: Auch wenn das Wetter in den Monaten Juni und Juli unbeständig war - die Tendenz zu steigenden Temperaturen bleibt bestehen, die Sommer werden immer heißer. So war der August 2020 gemeinsam mit 2015 und 2018 der zweitwärmste seit 1881.

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