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Wieder Razzia bei Audi wegen Dieselaffäre

Die Münchner Staatsanwaltschaft hat heute Wohnungen und Büros von ehemaligen Audi-Mitarbeitern durchsucht. Betroffen sind zwei frühere Vorstände des Unternehmens. Sie sollen am Abgasbetrug bei Dieselautos beteiligt gewesen sein.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Staatsanwaltschaft München II hat die Privatwohnungen und in einem Fall auch den Arbeitsplatz von drei ehemaligen Audi-Mitarbeitern durchsucht. Bei zwei der Beschuldigten handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um ehemalige Vorstände der Audi AG. Ihnen wird eine Beteiligung am Abgas-Betrug durch manipulierte Software bei Diesel-Fahrzeugen des Audi-Konzerns vorgeworfen.

Ermittlungen wegen Dieselaffäre erreichen die Vorstandsebene

Aktuelle Mitglieder des Vorstands sind laut Staatsanwaltschaft nach wie vor nicht unter den Beschuldigten - allerdings ist erstmals die Vorstandsebene überhaupt betroffen. Die Zahl der Beschuldigten erhöhte sich nach Angaben der Behörde von 14 auf 17.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München sagte, die Beschuldigten würden wegen Sachverhalten sowohl in den USA als auch in Europa verdächtigt. Der Arbeitsplatz, an dem durchsucht wurde, befindet sich nicht bei Audi, weil der betreffende Beschuldigte nicht mehr für das Unternehmen arbeitet. Bei Audi hieß es, Büros auf dem Firmengelände seien von der heutigen Razzia nicht betroffen.

Wenige Stunden nach Beginn der Razzia wollte der Aufsichtsrat von Audi in Wolfsburg tagen. Im vergangenen Jahr hatte es eine Razzia während der Bilanzpressekonferenz gegeben. Zuletzt waren erst vor wenigen Wochen Privat-, Büro- und Geschäftsräume von Audi wegen der Dieselaffäre durchsucht worden.

Staatsanwaltschaft hält Beschuldigte für mitverantwortlich

Bei den drei weiteren Beschuldigten bestehe der Verdacht, dass sie "für das Inverkehrbringen zumindest eines wesentlichen Teils der mit manipulativer Abgassteuerungssoftware ausgestatteten Kraftfahrzeuge mitverantwortlich waren", erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Ermittler werfen Audi vor, illegale Abschalteinrichtungen für die Schadstoffreinigung in Autos eingebaut zu haben. Dadurch hielten die Dieselfahrzeuge die gesetzlichen Abgasgrenzwerte nur auf dem Prüfstand ein, nicht aber auf der Straße.