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Deutsche Wirtschaft und der Außenhandel

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Unternehmen lassen sich die Stimmung nicht verderben

Die deutschen Firmen trotzen dem Handelsstreit mit Donald Trump und dem nahenden Brexit. Die Wirtschaft wächst. Aber: Der Mangel an Fachkräften bremse das Wachstum, sagt das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft. Von Wolfgang Kerler

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) beginnt seinen neuesten Konjunkturbericht mit den vielen Risiken für deutsche Unternehmen: der US-Präsident, der einen Handelskonflikt mit China provoziert, das wirtschaftlich und politisch wackelige Italien, die Unsicherheiten rund um den Brexit.

Und trotzdem: Die deutschen Unternehmen haben volle Auftragsbücher und schauen zuversichtlich in die Zukunft. 2800 Firmen hat das arbeitgebernahe Forschungsinstitut befragt: Mehr als die Hälfte rechnet für dieses Jahr mit einer steigenden Produktion. Fast die Hälfte der Firmen erwartet außerdem mehr Investitionen und möchte noch mehr Personal einstellen. Immerhin knapp ein Drittel geht von einem weiteren Exportplus aus.

IW plädiert für Einwanderungsgesetz

Für 2018 und 2019 prognostiziert das IW für Deutschland ein Wirtschaftswachstum von jeweils zwei Prozent. Der Aufschwung geht weiter. Trotzdem ermahnen die Ökonomen die Bundesregierung: Sie solle verhindern, dass die Handelsstreitigkeiten mit den USA weiter eskalieren. "Die Wohlstandsverluste auf allen Seiten wären immens", sagt IW-Direktor Michael Hüther.

Außerdem plädiert das IW für ein Einwanderungsgesetz. Denn: Der Arbeitsmarkt sei leergefegt. Hätten deutsche Firmen genug Fachkräfte, könnte die Wirtschaftsleistung in Deutschland um bis zu 30 Milliarden Euro höher ausfallen, hat das Institut berechnet. Es brauche daher qualifizierte Zuwanderung.

Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefordert

Außerdem fordert das IW von der Politik mehr Einsatz für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

"Vor allem das Kita-Angebot und die Ganztagsbetreuung in den Schulen müssen verbessert werden", sagt Michael Hüther. "Viele Eltern würden ja gern mehr arbeiten, wenn ihnen endlich ein umfassendes Betreuungsangebot gemacht würde."