Eine Lufthansa-Maschine des Typs Airbus A380 steht auf dem Flughafen München
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Eine Lufthansa-Maschine des Typs Airbus A380 steht auf dem Flughafen München

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Streik am Donnerstag: Verdi will Flughäfen bundesweit lahmlegen

An mehreren deutschen Flughäfen sollen an diesem Donnerstag die Luftsicherheitskräfte streiken. Dazu hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Passagiere müssen mit Ausfällen und Verspätungen rechnen.

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Reisende in Deutschland müssen sich erneut auf massive Beeinträchtigungen einstellen. Nach dem mehrtägigen Bahn-Streik der Lokführer und dem für Freitag angekündigten Arbeitskampf im Nahverkehr will Verdi am Donnerstag nun auch den Flugverkehr weitgehend lahmlegen. Die Gewerkschaft rief zu einem Streik in der Luftsicherheitsbranche an elf Airports auf.

Elf Flughäfen betroffen

Gestreikt wird demnach ab dem frühen Morgen bis Mitternacht an den Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart. Ausnahmen sollen der Flughafen München und einige kleinere Flughäfen sein.

Die rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienste sind an den Kontrollen für Passagiere, Gepäck und Personal zumeist im Auftrag der Bundespolizei tätig. Ohne sie ist kein Zugang und damit auch kein Betrieb der Sicherheitsbereiche an den Flughäfen möglich. Daher dürfte der Flugverkehr in weiten Teilen Deutschlands lahmgelegt werden.

Das komplette Ausmaß der Flugabsagen war zunächst noch nicht absehbar. Klar ist bereits, dass an den Flughäfen in Hamburg und Berlin keine Passagierflüge starten werden, wie die Flughafengesellschaften in den beiden Städten mitteilten. Am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) fallen damit 170 Starts aus, in Hamburg wurden 126 Abflüge annulliert.

Kein Streik in München und Nürnberg

Bayern wird mit den Flughäfen Nürnberg und München am Donnerstag nicht direkt betroffen sein. Von der Gewerkschaftszentrale in München heißt es, in der aktuellen Tarifauseinandersetzung werde in München zu keinem Zeitpunkt die Passagierkontrolle in Beeinträchtigung gezogen. Die für die Passagierkontrolle zuständige SGM, die Sicherheitsgesellschaft am Münchner Flughafen, ist ein Unternehmen des Freistaates Bayern und unterliegt damit dem Tarifvertrag im öffentlichen Dienst. Dort gilt die Friedenspflicht. Lediglich die für die Beschäftigten zuständige Sicherheitsfirma könnte bestreikt werden. Der Flughafen kann hier aber leichter gegensteuern.

Ein Streik an anderen Flughäfen in Deutschland wird München und Nürnberg aber indirekt treffen. Wenn Flugzeuge dort nicht oder verspätet starten, bringt das den Flugplan bundesweit durcheinander.

Tarifverhandlungen brachten bisher keine Einigung

Derzeit verhandelt die Gewerkschaft Verdi mit dem Arbeitgeberverband über einen neuen Tarifvertrag. Unter anderem geht es um höhere Gehälter. Bisher gab es in drei Verhandlungsrunden keine Einigung. Weitere Gespräche sind für die kommende Woche geplant.

Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), erklärte, ein Lahmlegen des Luftverkehrs in Deutschland durch einen Warnstreik der Luftsicherheitskräfte sei "unangemessen". Es sollte stattdessen alles unternommen werden, um eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden oder im Wege einer Schlichtung, fuhr er fort.

Bereits im vorigen Jahr hatte Verdi mit Streiks beim Sicherheitspersonal Flughäfen weitgehend lahmgelegt.

Mit Informationen von dpa und Reuters.

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