Archivbild: Ein Glasbläser bearbeitet in der j-Fiber GmbH in Jena über einer Flamme ein Vorprodukt für die Herstellung von Glasfasern für den Mutterkonzern Leoni.
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Über Jahre steckte der Nürnberger Kabelspezialist Leoni tief in der Krise. Jetzt geht es wieder aufwärts.

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Nürnberger Kabelspezialist Leoni setzt Erholungskurs fort

Über Jahre steckte der Nürnberger Kabelspezialist Leoni tief in der Krise. Unter dem zweiten Quartal steht zwar noch ein kleines Minus, doch das Licht am Ende des Tunnels wird immer heller. Das hat verschiedene Gründe.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft und Börse am .

Obwohl die Digitalisierung immer mehr um sich greift, sind Kabel und Bordnetze kein Selbstläufer. Diese Erfahrung musste der Nürnberger Autozulieferer und Kabelspezialist Leoni in den vergangenen Jahren machen. Zunächst geriet das Unternehmen wegen hausgemachter Probleme ins Schleudern, dann kam auch noch die Corona-Krise. Leoni steckte tief in den roten Zahlen. Doch jetzt scheint es bei Leoni wieder kontinuierlich bergauf zu gehen.

  • Zum Artikel: Nürnberger Kabelspezialist Leoni kehrt in Gewinnzone zurück

Rote und schwarze Zahlen für Nürnberger Unternehmen

In den von Leoni heute (11.08.21) vorgestellten Bilanzen steht für das zweite Quartal noch ein kleiner Verlust von neun Millionen Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum belief sich das Minus allerdings noch auf 123 Millionen Euro. Im ersten Quartal war der Kabelspezialist und Autozulieferer bereits in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und hatte einen Überschuss von 28 Millionen Euro erwirtschaftet. Nach dem ersten Halbjahr bleiben damit nach Abzug von Steuern, Zinsen und Sondereffekten noch 19 Millionen Euro übrig. Beim Umsatz legte Leoni ebenfalls zu: Im abgelaufenen Quartal waren es knapp 1,3 Milliarden Euro, fast doppelt so viel wie noch im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Leoni sieht sich "auf dem richtigen Weg"

Leoni-Chef Aldo Kamper zeigte sich angesichts der Entwicklung zufrieden. Leoni sei "auf dem richtigen Weg, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen". Der Konzern macht dafür vor allem zwei Gründe aus: zu einen die allgemeine wirtschaftliche Erholung, gerade im Automobil- und Industriebereich. Zum anderen trage das Konzernumbauprogramm mit Namen "Value 21" Früchte.

Leoni korrigiert Prognose für 2021 nach oben

Weil die Geschäfte bei Leoni zuletzt besser liefen als erwartet, haben die Nürnberger ihre Prognose für das laufende Jahr bereits vor ein paar Tagen nach oben korrigiert. Man könne nun "mit Zuversicht auf die zweite Jahreshälfte blicken", so Leoni-Vorstand Kamper. Leoni rechnet für 2021 mit einem "deutlichen Umsatzanstieg" auf mindestens fünf Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr waren es auch corona-bedingt nur 4,1 Milliarden Euro. Der Autozulieferer rechnet auch damit, dass es mit dem Gewinn kräftig bergauf geht. Vor Zinsen, Steuern, Sondereffekten und den Kosten für das Umbauprogramm "Value21" geht Leoni nun für 2021 von einem Gewinn von „mindestens 100 Millionen Euro“ aus, wie es heute hieß.

Der Nürnberger Kabelspezialist Leoni beschäftigt weltweit rund 100.000 Mitarbeiter in 30 Ländern und musste in den vergangenen Jahren mehrere schwere Krisen und auch Betrugsfälle überstehen.

Eingang und Empfang bei Leoni in Nürnberg.
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Der Umsatz des Nürnberger Kabelspezialisten und Automobilzulieferers hat sich kräftig erholt.

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