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Kriminelle Mitarbeiter: Die "unterschätzte Gefahr"

Im Kampf gegen Wirtschaftskriminalität sind eigene Mitarbeiter nach Einschätzung eines Kreditversicherers eine unterschätzte Gefahr. Habgier, Geldnot oder Rache treiben die Täter an, sich an ihrer Firma zu bereichern. Der Schaden ist immens.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Auch gegen Schäden durch kriminelle Handlungen können Unternehmen sich versichern. Zurzeit denkt man dabei vor allem an russische Hackerangriffe. Aber der Kreditversicherer Allianz Trade weist darauf hin, dass die größten Schäden nach wie vor durch eigene Mitarbeiter entstehen. Das habe eine Auswertung von Fällen aus den letzten Jahren ergeben.

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Mitarbeiter und Hacker schädigen immer häufiger Unternehmen

Durch ihre Vernetzung mit dem Internet bieten Unternehmen häufig Angriffsflächen für Hacker und digitale Erpresser. Solche Schadensfälle haben dem Versicherer Allianz Trade zufolge in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent zugenommen. Bei internen Vorgängen, wo Mitarbeiter sich an ihren Unternehmen bereichern, habe es im gleichen Zeitraum 10 Prozent mehr Fälle gegeben.

Kriminelle Mitarbeiter verursachen rund 70 Prozent der Schäden

Allerdings: Nach wie vor stecken hinter den meisten Betrugsfällen die eigenen Beschäftigten. Außerdem richten sie einen weit größeren Schaden an. Mehr als zwei Drittel der Schadenssummen geht auf die Mitarbeiter zurück. Den bislang größten bekannten Einzelschaden durch einen "Innentäter" bezifferte der Versicherer mit 36 Millionen Euro.

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Typischer Täter: 45 Jahre, männlich und seit 10 Jahren im Betrieb

Diese Gefahr werde nach wie vor unterschätzt, heißt es bei Allianz Trade. Der Kreditversicherer warnt davor, dass Chefs haften, wenn sie es Tätern zu leicht machten. Meist handele es sich bei ihnen um gebildete Führungskräfte, die im Schnitt 45 Jahre alt, männlich und seit zehn Jahren im Betrieb seien. Ihre Motive seien häufig Mobbing, Frustration und Rache.

Abhilfe könne eine gute Unternehmens- und Fehlerkultur schaffen sowie eine transparente Kommunikation. So könnten anonymisierte Kanäle Hinweisgeber vor Repressalien schützen, wenn sie auf Missstände aufmerksam machen.

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