Containerbrücken der Terminals Burchardkai und Eurogate in Hamburg sind als Silhouetten im Hafen an der Elbe zu sehen
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Christian Charisius

ifo-Geschäftsklima: Wirtschaft sieht "Silberstreif am Horizont"

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

ifo-Geschäftsklima: Wirtschaft sieht "Silberstreif am Horizont"

Nach harten Monaten scheint sich die deutsche Wirtschaft nun zu stabilisieren. Darauf deutet der steigende ifo-Geschäftsklimaindex für Oktober hin. Ein wirklicher Aufschwung ist aber nicht in Sicht. Gespart wird beim Einkauf - nicht aber beim Urlaub.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Fünf Monate hintereinander hatte sich zuletzt die Stimmung in der deutschen Wirtschaft eingetrübt. Dieser Abwärtstrend scheint nun gestoppt. "Die Konjunktur stabilisiert sich. Die Firmen sehen einen Silberstreif am Horizont", meint ifo-Präsident Clemens Fuest mit Blick auf den gestiegenen Geschäftsklimaindex.

Bei der monatlichen Konjunkturumfrage zeigten sich die 9.000 beteiligten Unternehmen etwas zufriedener mit den laufenden Geschäften. Auch waren sie weniger pessimistisch für die kommenden Monate. Volkswirte sehen allerdings noch keine Erholung.

ifo-Geschäftsklimaindex steigt erstmals seit April

Der als wichtigstes deutsches Konjunkturbarometer geltende Geschäftsklimaindex ist im Oktober auf 86,9 Punkte gestiegen von revidiert 85,8 Punkten im September. Analysten hatten mit einem geringeren Plus gerechnet.

Nahost-Konflikt wirkt sich bislang nicht auf Wirtschaft aus

Der eskalierende Nahost-Konflikt hat bislang keine Folgen für die deutsche Wirtschaft. Noch machen sich die Unternehmen keine Sorgen über mögliche Auswirkungen, heißt es beim ifo-Institut. Sollte der Ölpreis aber infolge einer weiteren Eskalation in die Höhe schießen, würde das alles ändern.

Deutsche sparen beim Einkaufen - nicht aber am Urlaub

Für die insgesamt bessere Stimmung in den deutschen Unternehmen haben vor allem die Dienstleister gesorgt. IT- und Beraterfirmen verzeichnen bessere Geschäfte. Der Tourismussektor freut sich über viele reiselustige und ausgabefreudige Gäste.

Beim Blick auf andere Wirtschaftsbereiche zeigt sich, dass die Stabilisierung aber auf wackligen Füßen steht. In der für Deutschland so wichtigen Industrie hat sich die aktuelle Lage nochmals verschlechtert, weil neue Aufträge nur schleppend hereinkommen. Im Maschinenbau und in der Elektroindustrie laufe es nicht gut, erklärt das ifo-Institut. Die Industriefirmen zeigen sich mit Blick auf die kommenden Monate immerhin nicht mehr ganz so pessimistisch.

Der Handel blickt mit etwas mauen Gefühlen auf das anstehende Weihnachtsgeschäft. Laut den Wirtschaftsforschern geben die Deutschen ihr Geld derzeit lieber für Urlaub aus als fürs Einkaufen. Und beim Bau sieht es insbesondere im Bereich Wohnimmobilien immer noch ziemlich düster aus.

Ifo-Geschäftsklima: "Keine Spur von kräftiger Erholung"

Das ifo-Institut sieht sich durch das etwas bessere Geschäftsklima in seiner Einschätzung bestätigt: Die deutsche Wirtschaft scheint wieder etwas Tritt zu fassen. Das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft Europas war Ende 2022 und Anfang 2023 geschrumpft, im Frühjahr dann stagniert. Im zurückliegenden Sommerquartal ist die Wirtschaftsleistung nach Ansicht vieler Volkswirte erneut gesunken.

Im laufenden Quartal wird es wohl wieder um 0,2 Prozent aufwärtsgehen, meinen die ifo-Forscher. Von einer kräftigen Erholung gebe es aber weiter keine Spur.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!