Der Adidas-Spielball der Fußball-WM in Katar.
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Was erwarten Adidas und Puma von der Fußball-WM?

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Das erwarten sich Puma und Adidas von der Fußball-WM

Fußballweltmeisterschaften gelten als Umsatzmagnet für die Sportartikelbranche. Doch die WM in Katar brachte bisher vor allem viele Diskussionen und Boykott-Aufrufe. Was erwarten sich die Sportartikelhersteller Puma und Adidas vom Turnier?

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Deutsche Verbraucher wollen in diesem Jahr deutlich weniger für Nationalmannschaftstrikots und andere Merchandise-Artikel zur umstrittenen Fußball-WM in Katar ausgeben. Das ergibt zumindest eine repräsentative Erhebung der Universität Hohenheim. Dagegen erhofft sich Adidas 400 Millionen Euro an Umsatz allein durch die WM. Schon im Vorfeld sei die Nachfrage nach Fußballartikeln stärker gewesen als bei der WM 2018, sagte ein Unternehmenssprecher zu BR24. Während sich Fans in Deutschland der Umfrage zufolge zurückhalten wollen, sieht das in Mexiko anscheinend anders aus. Dort verkauft sich das National-Trikot mit den drei Streifen nach Adidas-Angaben bisher am besten.

Katar: Situation der Gastarbeiter

Adidas ist nicht nur Ausrüster von sieben Nationalmannschaften, sondern auch Sponsor des Turniers und deswegen auch im Mittelpunkt der Diskussionen um die WM in Katar. Der deutlich größere der beiden Herzogenauracher Sportartikelhersteller habe sich schon im Vorfeld mit verschiedenen Verbänden, der Fifa und auch der Regierung des Emirats an einen Tisch gesetzt, um vor allem die Situation der Gastarbeiter in Katar zu verbessern, heißt es in einer Mitteilung. So unterstützt Adidas unter anderem einen vorgeschlagenen Entschädigungsfonds für Gastarbeiter. Auf die Wahl des Austragungsortes der Weltmeisterschaft habe Adidas keinen Einfluss gehabt.

Kritik an Adidas als Sponsor der WM

Kritik am Sponsoring ist für den Konzern nicht neu. Der Sportartikelhersteller ist auch offizieller Partner der Olympischen Spiele und stand etwa bei den Spielen in Peking im Jahr 2008 ebenfalls in der Kritik. Zuletzt hatte sich Adidas zum Thema Menschenrechte noch einmal positioniert und zusammen mit dem 1. FC Nürnberg ein eigenes Trikot auf dem Markt gebracht, auf dem nur "Mensch" steht.

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Puma setzt auf Dialog statt Boykott

Nebenan in Herzogenaurach setzt sich Konkurrent Puma keine konkreten Umsatzziele für die Fußball-WM. Die Raubkatze rüstet zwar sechs Teams in Katar aus, der große Favorit, Europameister Italien, fehlt aber. Noch-Puma-Chef Björn Gulden sieht im späten Turnier-Termin, der sogenannten "Winter-WM", aber auch eine Chance. So könnten mehr Fußball-Produkte gleich im Anschluss unter dem Weihnachtsbaum landen. Von einem Boykott der WM hält Puma wenig. Man setze lieber auf Dialog und gegenseitigen Respekt.

Fußball-WM eher Nebensache?

In den beiden Hauptzentralen der Sportartikelhersteller dürfte das Turnier in Katar ohnehin aktuell nicht die größte Rolle spielen. Adidas und Puma stehen kurz vor einem noch nie dagewesenen Chefwechsel. Der bisherige Adidas-Chef Kasper Rorsted hat das Unternehmen bereits verlassen. Björn Gulden wechselt zum Jahreswechsel ohne Übergang sein Chef-Büro und zieht von der Puma- in die Adidas-Chefetage um. Den WM-Umsatz dürfte diese Rochade kaum beeinflussen. Die Trikots für die jeweiligen Teilnehmerländer sind schon längst fertig und liegen weltweit in den Läden.

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