Die Lieblingsbezahlkarte der Deutschen heißt Girocard, früher auch als EC-Karte bekannt. Sie wird von der deutschen Kreditwirtschaft herausgegeben und kann nur in Deutschland eingesetzt werden. Über 100 Millionen Girocards befinden sich hierzulande in den Geldbörsen.
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Maestro-System wird ab dem 1. Juli abgelöst
Die meisten davon tragen zusätzlich auch das Maestro-Logo. Dieses sogenannte "Co-Badge" ist nötig, damit man mit der Girocard auch im Ausland bezahlen oder Geld abheben kann.
Nun wird das Maestro-System, symbolisiert durch rot-blaue Kreise rechts unten auf der Karte, nach und nach ab dem 1. Juli abgelöst und auf das System von Mastercard oder Visa umgestellt. Doch erst mit der Ausgabe einer neuen Karte an den Bankkunden kommt das neue "Co-Badge" der US-amerikanischen Anbieter für den Kartennutzer ins Spiel.
Girocard mit Maestro-Logo weiterhin gültig
Die gute Nachricht: Reisende mit einer gültigen Girocard mit Maestro-Funktion müssen sich keine Sorgen machen. Matthias Hönisch, Kartenexperte beim Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken, erläutert für die Deutsche Kreditwirtschaft: Für diese Kunden ändert sich grundsätzlich nichts.
"Sie können bis zum Laufzeitende mit ihrer Karte bezahlen. Dann erhalten Sie, wie in den vergangenen Jahren auch, mit dem regulären Kartenaustausch eine neue Lösung." Matthias Hönisch, Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Debit Mastercard, Visa Debit oder V-Pay statt Maestro
Auf den neuen Girocards ist künftig in der Regel ein anderes Akzeptanzzeichen zu sehen, zum Beispiel: "Debit Mastercard", "Visa Debit" oder "V Pay". Oder es wird eine zweite Karte zusätzlich zur Girocard ausgegeben, sagt Matthias Hönisch.
Wenn die Maestro-Funktion nicht mehr verwendet werden kann, müssen Kreditinstitute ihren Kunden das mitteilen, so die Verbraucherzentralen. Bereits ausgegebene Karten behalten ihre Gültigkeit bis spätestens Ende 2027.
Eine Debit-Karte ist keine Kreditkarte
Die Girocard - ob mit oder ohne Maestro-Funktion - ist eine sogenannte Debitkarte. Beim Bezahlen oder Geldabheben wird das Girokonto sofort belastet, der Kontostand sinkt sofort. Bei Mastercard Debit oder V-Pay von Visa wird beim Karteneinsatz das Konto ebenfalls sofort belastet.
Bisher kennen Kunden in Deutschland diese US-amerikanischen Zahlungskartenfirmen vor allem als Anbieter von Kreditkarten. Im Unterschied zur Debitkarte wird bei der Kreditkarte jedoch das Geld erst zu einem Stichtag, meist einmal pro Monat, vom Konto abgezogen.
Einschränkungen bei Debitkarten
Eine Einschränkung gibt es bei Debitkarten mit dem V-Pay Logo von Visa: Mit ihr können Kunden nur in den meisten Ländern Europas Bargeld beziehen oder bargeldlos bezahlen. Die Girocard mit Maestro oder Mastercard Co-Badge hingegen gilt weltweit.
Eine Girocard ohne eine Zusatzfunktion, sei es Maestro, Visa oder Mastercard, ist nur in Deutschland einsatzfähig. Außerdem: Debitkarten von Mastercard oder Visa ohne Girocard-Funktion werden wiederum nicht überall akzeptiert, warnen die Verbraucherzentralen.
Nicht alle Banken beenden Maestro zum 30. Juni
Ab Juli sollen eigentlich keine neuen Karten mehr mit Maestro-Funktion von den Banken und Sparkassen ausgestellt werden. Doch nicht alle Banken schaffen den Wechsel fristgerecht. In solchen Fällen werden dann Übergangsfristen gelten, bestätigt Mastercard dem Bayerischen Rundfunk auf Anfrage: "Bei technischen Herausforderungen finden wir zusammen mit unseren Partnern Migrationspläne, die im Einzelfall auch Übergangsfristen beinhalten können", sagt eine Sprecherin.
Mehrere deutsche Banken geben auch nach diesem Stichtag erst einmal weiter Girocards mit Maestro-Funktion aus: Bei Deutscher Bank, Commerzbank und Hypo-Vereinsbank (HVB) gibt es noch keine Änderung. Ein konkretes Datum für den Umstieg konnten diese Banken dem BR nicht nennen.
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