Staatshilfen und die Politik des billigen Geldes scheinen die Anleger an den Märkten in Asien momentan kaum noch zu locken. Die Hoffnung auf eine relativ schnelle Erholung der Wirtschaft wurde ja in den vergangenen Tagen als wesentlicher Grund für die gestiegenen Aktienkurse genannt. Doch diese Hoffnung allein scheint nicht mehr zu tragen.
Konflikte zwischen USA und China wieder im Blick
Die Sorgen um die Konjunktur sind ja nicht verschwunden. Sie wurden von den Investoren nur etwas verdrängt. Da sind weiterhin die Handelskonflikte - und die Spannungen zwischen den USA und China. Wie das US-Verkehrsministerium heute mitteilte, will die US-Regierung chinesischen Fluggesellschaften Passagierflüge in die Vereinigten Staaten bis auf weiteres verbieten. Die USA werfen China vor, eine Wiederaufnahme des Flugverkehrs von us-amerikanischen Airlines in die Volksrepublik zu verhindern.
Anleger in Asien unsicher
Hinzu kommen die Furcht vor einer zweiten Infektionswelle und nun auch noch die Auseinandersetzungen zwischen Staat und Demonstranten in den USA. Außerdem sind die Quartalsberichte einiger Firmen schwach. Es werden Verluste geschrieben. Das bilden die Aktienmärkte wohl nicht immer ab. Einige Beobachter befürchten, dass sich die Finanzmärkte wohl immer weiter von der Realwirtschaft entkoppeln könnten. Der Nikkei in Tokio schwankt zwischen Plus und Minus. An den chinesischen Börsen fallen die Kurse leicht. Der KOSPI in Südkorea steigt hingegen etwas. Auch am Ölmarkt scheint der Konjunkturoptimismus gedämpft zu sein. Der Ölpreis fällt. Das Barrel Nordseeöl der Sorte Brent zur Auslieferung im August kostet rund 39,20 Dollar. An der Wall Street in New York schloss der Dow Jones 2 Prozent höher. Und der Euro ist 1,12 21 Dollar wert.