1860-Trainer Maurizio Jacobacci in Ingolstadt
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1860-Trainer Maurizio Jacobacci in Ingolstadt

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Rieders Blackout verschärft Krise beim TSV 1860 München

Bei der Wiesn-Einkleidung unter der Woche freuten sich beim TSV 1860 München noch alle aufs Oktoberfest. Doch nach der vierten Niederlage in Folge bei Ex-Trainer Michael Köllner in Ingolstadt hat sich die Stimmung gedreht. Es kriselt bei den Löwen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Das selbst verschuldete 1:2 im Oberbayern-Duell mit dem FC Ingolstadt war Niederlage Nummer vier hintereinander. Selbst eine 1:0-Führung reichte gegen die Schanzer und Ex-Trainer Michael Köllner nicht, um den Negativlauf der letzten Wochen zu stoppen.

Köllner: "Sechzig, alles Gute!"

Dass ausgerechnet Köllner mit dem FCI die Talfahrt des TSV 1860 München weiter beschleunigte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Köllner, der unter der Woche noch die Art und Weise seiner Entlassung kritisiert hatte ("man fühlt sich wie ausradiert"), richtete nach der Partie noch ein paar aufbauende Worte an seinen Ex-Klub und seinen frustrierten Nachfolger Maurizio Jacobacci: "Sechzig, alles Gute! Maurizio, alles Gute für die nächsten Spiele. Und dann werden wir uns hoffentlich irgendwann im Grünwalder Stadion zum Rückspiel treffen", so Köllner.

Doch wie sicher so ein Wiedersehen in der Rückrunde ist, sei mal dahingestellt. Die berühmten "Mechanismen des Geschäfts" greifen auch in der 3. Liga. Auch und gerade beim traditionell unruhigen Löwen-Umfeld wäre eine weitere Trainerdemission keine Überraschung.

Gute Ansätze in der ersten Halbzeit

Dabei hatte sich Jacobacci etwas einfallen lassen. Die 1:0-Führung kam dank einer wohl einstudierten, neuen Freistoßvariante zustande, die die Ingolstädter überrumpelte: Statt in die Mitte zu flanken, spielte Eroll Zejnullahu dem sich freilaufenden Julian Guttau den Ball perfekt in den Lauf, Guttau hatte freie Schussbahn und traf flach ins lange Eck.

Doch danach schenkten die Löwen diese Führung fahrlässig her. Tim Rieders haarsträubenden "Rückpass", erlief Ingolstadts Jannik Mause locker, um dann Marco Hiller auszuspielen und zum 1:1 einzuschieben. Danach hatten die Schanzer die Partie im Griff, drängten auf den Siegtreffer, der dann durch David Kopacz prompt auch fiel.

Jacobacci beklagt Passivität - Blackout als Knackpunkt

"Was kann man sagen?", sagte ein entnervter Jacobacci bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Die erste Halbzeit haben wir sehr gut gespielt. Wir hatten einen guten Marschplan." Die Führung sei verdient gewesen, danach habe man "das 2:0 versäumt" und nach dem Wechsel zu passiv agiert.

Eine Erklärung hatte er dafür nicht. Stattdessen haderte er mit dem Blackout Tim Rieders: "Wir haben den Faden verloren durch diesen Lapsus." Und weiter: "Man kann nicht einen Gegner, der wenig zustande gebracht hat, zu so einem Tor einladen. Das hat das Spiel auf den Kopf gedreht", sagte Jacobacci zum Knackpunkt des Spiels.

Keine Wiesnlust nach Ligafrust

"Wieder eigene Schuld, wieder bringen wir uns selbst in Schwierigkeiten, es kotzt einen an", schimpfte auch 1860-Kapitän Jesper Verlaat. Derbe Worte, die zeigen, dass die Stimmung beim TSV 1860 im Keller ist. Ein weiterer Misserfolg am kommenden Wochenende beim Halleschen FC (Samstag, 16.30 Uhr) würde Jacobacci ("ich erwarte schon, dass der eine oder andere da das Zepter noch mehr in die Hand nimmt") in noch größere Erklärungsnot bringen. Und die Lust aufs Oktoberfest sicher nicht fördern.

Jannik Mause nutzt einen groben Fehler der Löwen
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