Im Langlauf ist der Wintersport-Fan in der Regel daran gewöhnt, dass skandinavische Nationen Gold abräumen, gelegentlich unterbrochen durch russische Siege. Auch in Peking war das so – bis zum 16. Februar, als Victoria Carl und die Wahlbayerin Katharina Hennig diese Regel mit Gold im Teamsprint brachen. Die beiden hatten bereits zuvor mit der Staffel Silber geholt. Damit fand eine jahrelange Durststrecke im deutschen Langlauf ihr Ende. Auch die Biathlon-Frauen durften am Mittwoch jubeln: Bronze in der Staffel mit Vanessa Voigt, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Denise Herrmann.
Langlauf: Frauen düpieren Favoriten im Teamsprint
Auch im Teamsprint der Frauen hatten die Experten eigentlich Schweden, Finnland und Russland vorn gesehen, vielleicht noch die USA. Doch Victoria Carl und Katharina Hennig gewannen schon das Halbfinale souverän – vor den USA. Im Finale warteten dann zudem eben die Schwedinnen, die Finninnen und die Russinnen.
Doch auch da konnten das deutsche Duo problemlos mithalten. Auf der Zielgeraden gelang Carl sogar ein taktischer Coup, indem sie mit angesparten Kraftreserven die führenden Schwedinnen und Russinnen furios überspurtete. Erstes Langlauf-Gold für Deutschland nach zwölf Jahren, erstes Edelmetall seit Sotschi 2014 – ein großer Erfolg auch für Bundestrainer Peter Schlickenrieder, der seit 2018 im Amt ist und den deutschen Langlauf wieder konkurrenzfähig machte.
Biathlon: Erlösendes Bronze für Frauenstaffel
Erfolg in der Loipe auch für die deutschen Biathletinnen: Erstmals seit 2010 durften sie sich wieder über eine olympische Staffel-Medaille freuen. Startläuferin Vanessa Voigt (Rotterode), Vanessa Hinz (Schliersee), Franziska Preuß (Haag) und Denise Herrmann (Oberwiesenthal) holten Bronze hinter Schweden und Russland. Bei der Oberbayerin Franziska Preuß kullerten die Freudentränen, nachdem sie nach ihren bislang unglücklichen Vorstellungen in Peking sogar die Sinnfrage gestellt hatte. Herrmann durfte sich in Peking schon über ihre zweite Medaille freuen, nachdem sie bereits überraschend Gold im Einzel geholt hatte.
Ski Alpin: Slalom-Ass Straßer verpasst Medaille
Spätestens nach seinem Sieg im Nachtslalom von Schladming kurz vor den Winterspielen gehörte Linus Straßer zu den Topfavoriten in Peking. Doch der Münchner kurvte beim olympischen Slalom an einer Medaille vorbei. Im Finale fehlte Straßer beim Ritt durch die Stangen die Leichtigkeit. Beim Sieg von Clément Noël wurde er Siebter. Silber ging an den Österreicher Johannes Strolz, Bronze an Sebastian-Foss Solevåg aus Norwegen. Alexander Schmid (Fischen) wurde 19., Julian Rauchfuss (Mindelheim) war im ersten Durchgang ausgeschieden.
- Zum Artikel: Straßer kann Chance auf Slalom-Medaille nicht nutzen
Olympia 20200 - Was am Mittwoch sonst noch war
- Ski-Freestyler Alexander Hall (USA) kürt sich zum Olympiasieger im Slopestyle.
- Im Langlauf-Teamsprint gewinnen die Norweger Gold, Janosch Brugger (Schluchsee) und Albert Kuchler (Lam) scheiden nach Stockbruch und verlorenem Ski im Halbfinale aus.
- Shorttrackerin Anna Seidel (Dresen) scheidet nach Sturz aus, Gold auf der 1.500-Meter-Strecke holt Choi Min Jeong (Südkorea).
- Im Ski Freestyle holt der Chinese Qi Guangpu den Sieg bei den Aerials.
- Kanadas Shorttrack-Männer gewinnen zum vierten Mal die Goldmedaille in der 5.000-Meter-Staffel.
- Finnlands Eishockey-Frauen schlagen die Schweiz und holen damit Bronze.
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