Hier noch in Innsbruck - bald im Fußballstadion? Philipp Raimund ist skeptisch
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Hier noch in Innsbruck - bald im Fußballstadion? Philipp Raimund ist skeptisch

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Nach Vierschanzentournee: Skispringen bald im Fußballstadion?

Springen der Oberbayer Andreas Wellinger und seine deutschen Skisprung-Kollegen künftig auch im Maracana in Rio de Janeiro? Diese Zukunftsaussichten sieht der FIS-Rennleiter Sandro Pertile - der Oberstdorfer Philipp Raimund reagiert skeptisch.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Dass Skispringer für ihren Sport nicht unbedingt Schnee brauchen, ist nichts Neues. FIS-Rennleiter Sandro Pertile hat für seine Sportart große Visionen und hält unter anderem Wettkämpfe in Brasilien für möglich.

"Wir denken an eine mobile Anlage. Die könnten wir in Rio im Maracanã aufbauen und eine Riesenshow bieten", sagte der Rennleiter des Weltverbandes Fis im österreichischen Bischofshofen. Dort hatte zuvor der Oberbayer Andreas Wellinger den zweiten Platz in der Tournee-Gesamtwertung belegt.

Oberstdorfer Philipp Raimund skeptisch

"Und es gibt die Möglichkeit, Indooranlagen zu bauen, zum Beispiel in Dubai - wenn wir einen Investor finden würden. Die mobile Anlage mit einer Hillsize von 150 Metern ist unser Ziel. Damit könnten wir überall hin in der Welt", sagte Pertile. Die Hillsize (HS) ist ein Maß für die Größe einer Schanze. Der Wert gilt als maximale Weite, bei der noch eine sichere Landung möglich ist.

Gerade beim Dubai-Thema werden Erinnerungen wach: FIS-Präsident Johan Eliasch hatte vor einiger Zeit in der Alpinsparte aufhorchen lassen, als er Überlegungen zu Rennen in Skihallen äußerte.

Noch seien solche Ideen aber Theorie. "Es braucht sicher einen Fünf-Jahres-Plan - und dann muss man das Projekt finanzieren. Das Ziel ist, in zehn Jahren bereit zu sein", sagte Pertile. Die Springer reagierten zunächst eher skeptisch. "Ich persönlich muss nicht nach Dubai fliegen, um zu springen. Das sehe ich als ein bisschen sinnlos an", sagte etwa der Tournee-Elfte Philipp Raimund, gab aber auch zu: "Dass die Möglichkeit besteht, ist natürlich interessant."

Pertile sieht Brasilien oder China als Ziele

Derzeit sieht Pertile Skispringen noch als Wintersport. Das könnte sich in Zukunft und vor dem Hintergrund des Klimawandels aber ändern. "Wir haben großartige Möglichkeiten: Wir können auf Schnee springen. Wir können auf Matten springen. Wir können hybrid springen", sagte er. "Und somit könnten wir nach Brasilien und nach China, dorthin, wo viele Menschen sind."

In China steht aber natürlich auch noch eine richtige Skisprung-Schanze in Zhangjiakou, die für Olympia 2022 in Peking genutzt wurde. Sie wurde vom Allgäuer Architekten Hans-Martin Renn konzipiert.

Im Video: Wellinger zwischen "Stolz" und "bitterer" Niederlage

06.01.2024, Österreich, Bischofshofen: Ski nordisch/Skispringen: Weltcup, Vierschanzentournee: Großschanze, Herren, 1. Durchgang: Der Deutsche Andreas Wellinger im Zielbereich. Foto: Daniel Karmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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