Linus Straßer
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Linus Straßer - König von Schladming mit Silber im Team

Mit seinem Sieg beim Nachtslalom von Schladming hatte Linus Straßer noch einmal seine Medaillenambitionen untermauert. Der Technikspezialist von 1860 München konnte in Peking von Gold träumen. Im Slalom reichte es nicht zu Edelmetall - dafür im Team.

Im Oktober 2013 in Sölden hatte Linus Straßer sein Weltcup-Debüt. Es dauerte dann aber ein paar Jahre, bis der Knoten platzte. Zwar gewann er im Januar 2017 das City Event von Stockholm, aber die "höheren Weltcup-Weihen" erlangte er erst am 6. Januar 2021, als er in Zagreb einen traditionellen Slalom für sich entschied. Angekommen in der Weltspitze mit 28 Jahren. "Wir haben immer gesagt, dass er skifahrerisch bei den Besten der Welt dabei ist", so Alpinchef Wolfgang Maier nach Straßers Sieg in Schladming, doch die Umsetzung fiel ihm über Jahre hin schwer.

Kein Glück im Slalom von Peking ...

Trotzdem stand Straßer spätestens seit dem Triumph in Zagreb bei jedem Slalom auf der erweiterten Favoritenliste. Am 25. Januar 2022 stellte er das beim legendären Night Race nochmal unter Beweis - gerade rechtzeitig zu Olympia. "Das gibt natürlich Selbstvertrauen", sagte der Münchner nach dem ersten Sieg eines Deutschen beim Schladminger Nachtslalom. "Wenn ich genau so Ski fahre und mich mental genau so fokussieren kann", meinte er, dann könne da schon was gehen in China.

Straßer war fokussiert und konnte sogar nach einer olympischen Medaille greifen. Doch das Glück war nicht auf seiner Seite. Mit Platz sieben fehlten ihm 0,23 Sekunden auf Bronze, zu Gold fast eine Sekunde. Aus dem großen Kreis der Goldfavoriten krönte sich der Franzose Clément Noël zum Slalom-König von Peking.

... dafür im Teamevent

Straßer blieb danach nur noch eine Medaillenhoffnung in Peking - und die nutzte er, am letzten Wettkampftag. Mit dem Mixed-Team holte er Silber hinter Österreich. Straßer war wichtiger Baustein dieses Erfolgs, wenn er auch im Finale Julian Rauchfuss den Vortritt ließ.

Chinesische Auflagen "natürlich krass"

Straßer versucht sich jetzt auf die olympischen Wettbewerbe zu fokussieren, trotzdem blickte der 29-Jährige auch über den sportlichen Tellerrand hinaus - etwa zu den chinesischen Einreisebedingungen: "Es ist natürlich krass, was wir alles für Auflagen haben und was die alles wollen. Es gibt ja extra diese Olympia-App, wo wir gefühlt unser halbes Leben hochladen müssen. Wo man sich denkt, was genau hat das jetzt mit dem Leistungssport oder mit Olympia zu tun." Gleichzeitig relativiert Straßer: "Aber ich bleibe dabei, was Aksel Lund Svindal gesagt hat. Der hat es auf den Punkt gebracht: Wir brauchen jetzt nicht eine oder zwei Wochen vorher anfangen uns zu beschweren, das hätte man auch vor vier oder sechs Jahren wissen können."

Straßers Bilanz bei Großereignissen

2015: Weltmeisterschaften Vail / Beaver Creek

  • 10. Platz Riesenslalom

2017: Weltmeisterschaften St. Moritz

  • 12. Platz Riesenslalom, 20. Platz Slalom

2018: Olympische Spiele Pyeongchang

  • 5. Platz Teamwettbewerb, 22. Platz Riesenslalom

2019: Weltmeisterschaften Åre

  • 4. Platz Teamwettbewerb, 5. Platz Alpine Kombination, 28. Platz Slalom

2021: Weltmeisterschaften Cortina d'Ampezzo

  • Bronze Teamwettbewerb, 15. Platz Slalom

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