Der gebrochene Siegerpokal - Skispringer Ryoyu Kobayashi nimmt das Malheur mit Humor
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Joska-Chef zu Pokalbruch: "Ist uns in 40 Jahren nicht passiert"

Joska-Chef zu Pokalbruch: "Ist uns in 40 Jahren nicht passiert"

Stolz präsentierte der Gewinner des Skispringens in Garmisch-Partenkirchen Ryoyu Kobayashi seinen Siegerpokal. Wenig später brach der Sockel. Das sei in 40 Jahren noch nicht passiert, sagt der Hersteller aus Bodenmais im Kreis Regen.

Zum Bruch des gläsernen Siegerpokals von Ryoyu Kobayashi beim Fotoshooting nach dem Skispringen in Garmisch-Partenkirchen hat der Hersteller, der Joska-Chef Josef Kagerbauer aus Bodenmais im Kreis Regen, nur einen Kommentar: "Das ist uns in 40 Jahren nicht passiert."

Pokale sind baugleich

Dem Bayerischen Rundfunk sagte Kagerbauer am Montagvormittag wörtlich: "Es ist immer noch ein Mysterium." Die Pokale, die die drei Erstplatzierten des Springens bekommen, seien absolut baugleich. Deshalb sei es besonders seltsam, dass ausgerechnet beim Pokal des Siegers der Sockel abbrach.

Genaue Untersuchung klärt die Ursache

Der zerbrochene Pokal wurde deshalb von einem Kurier des Glasherstellers in Garmisch-Partenkirchen abgeholt, ins Labor nach Bodenmais gebracht und dort am Sonntagabend analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass sich der mit UV-Kleber an den Pokal angefügte Sockel aus unbekannten Gründen gelöst hatte. Als Grund dafür vermutet Kagerbauer einen äußerst unglücklichen Stoß während des Trubels zwischen der Überreichung und dem Fotoshooting.

Pokal inzwischen repariert

Kagerbauer nimmt das Joska-Team in Schutz: "Ich bin absolut sicher, dass wir den Pokal gut gemacht, korrekt auf einem Tisch aufgebaut und übergeben haben." So ein Pokal werde mindestens 50 mal in die Hand genommen, bis er dem Sieger übergeben wird. Kagerbauer sagt weiter: "Ich war da selber dreißigmal dabei und hab gesehen, wie es da zugeht. Der Kobayashi bekommt den Siegerpokal überreicht, dann muss er mit seiner ganzen Ausrüstung und dem Pokal zum Fotoshooting. Wahrscheinlich hat er den Pokal kurz einem Helfer übergeben, der hat ihn kurz abgestellt oder irgendwo dagegen geschlagen und dann ist die UV-Klebenaht aufgegangen." Der Pokal wurde inzwischen in Bodenmais repariert und wurde Ryoyu Kobayashi am Montag vor der Qualifikation für das Springen in Innsbruck noch einmal überreicht.

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Am Montag war der beschädigte Pokal bereits repariert und wurde Ryoyu Kobayashi noch einmal überreicht.

In 40 Jahren nicht passiert

Weiter sagte Kagerbauer: "Wir sind bei Siegerpokalen aus Glas Marktführer. Wir haben in 40 Jahren rund 1.000 Pokale für die Vier-Schanzen-Tourneen geliefert. Das ist noch nie passiert." Die Pokale des Vier-Schanzen-Springens bestehen aus acht Einzelteilen aus Kristallglas, die mit UV-Kleber zusammengefügt werden. Damit die Pokale funkeln, sind Diamantenteile und Prismen eingefügt und außerdem Schneesterne eingraviert. Ein Pokal wiegt etwa sieben Kilogramm. Die ebenfalls von Joska gelieferten Pokale für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft wiegen bis zu 25 Kilogramm.

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