Bereits im Januar erstrahlte die Münchner Arena in Regenbogen-Farben.
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Bereits im Januar erstrahlte die Münchner Arena in Regenbogen-Farben.

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UEFA untersagt Münchner Stadion in Regenbogenfarben

UEFA untersagt Münchner Stadion in Regenbogenfarben

Nach Plänen der Stadt München sollte das Stadion beim EM-Spiel gegen Ungarn in Regenbogenfarben erstrahlen - als Zeichen der Solidarität mit der LGBTIQ-Gemeinschaft. Doch daraus wird nichts: Die UEFA hat das Vorhaben verboten.

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Das EM-Stadion in München darf beim Gruppenfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben leuchten. "Die UEFA ist gemäß ihrer Satzung eine politisch und religiös neutrale Organisation. Angesichts des politischen Kontextes dieses speziellen Antrags - eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen nationalen Parlaments abzielt - muss die UEFA diesen Antrag ablehnen", hieß es vom Verband.

Münchens OB Reiter schrieb Brief an die UEFA

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte zuvor in einem Brief an den UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin appelliert, ein Zeichen gegen Homo- und Transphobie setzen zu dürfen. In einem fraktionsübergreifenden Antrag war Reiter vom Münchner Stadtrat beauftragt worden, auf den Deutschen Fußball-Bund und die UEFA zuzugehen, um anlässlich des Gruppenspieles zwischen Deutschland und Ungarn ein Zeichen im Sinne der Weltoffenheit und Toleranz anzuregen.

Grund für den Antrag seien "die Einschränkungen, die in Ungarn zu Lasten der Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender (LGBTIQ) gegeben sind", hieß es im Reiter-Brief an Ceferin.

Mit Regenbogenfarben gegen die ungarischen Rechtspopulisten

Die ungarische Regierung hatte zuletzt ein Gesetz gegen "Werbung" für Homosexualität durch das Parlament gebracht und damit heftige Kritik ausgelöst. Mit dem Gesetz sollen Informationen über Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit verboten werden, die für Kinder und Jugendliche zugänglich sein könnten. Damit folgt Ungarn nach Ansicht der Stadt München "dem Vorbild der homo- und transphoben Gesetzgebung Russlands".

Das verabschiedete Gesetz verstoße gegen die EU-Grundrechtecharta, die UN-Kinderrechtskonvention, die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. "Ich bitte Sie deshalb, gemeinsam mit dem DFB an diesem Tag und während des Spiels eine Beleuchtung der Arena in Regenbogenfarben zu ermöglichen und so ein weithin sichtbares Signal für unser gemeinsames Werteverständnis zu senden", hatte Reiter an Ceferin geschrieben.

Lob von Söder, Kritik aus Ungarn

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte mitgeteilt, er fände es "ein sehr gutes Signal, wenn die Regenbogenfarben strahlen" würden. "Das wäre ein Signal, das für die Freiheit unserer Gesellschaft steht", sagte der CSU-Politiker in Berlin.

Ungarn reagierte verärgert auf den Vorstoß. "Es ist äußerst schädlich und gefährlich, Sport und Politik zu vermischen", sagte Außenminister Peter Szijjarto. "Die historische Erfahrung zeigt, dass das eine schlechte Sache ist und allen voran die Deutschen wissen das genau."

Neuer auch gegen Ungarn mit Regenbogen-Kapitänsbinde

Manuel Neuer wird unterdessen die Fußball-Nationalmannschaft auch gegen Ungarn mit der symbolträchtigen Regenbogen-Binde am Arm als Kapitän auf den Platz führen. Das hatte der Deutsche Fußball-Bund bestätigt. Die UEFA hatte am Sonntag das Tragen der Spielführer-Binde genehmigt. Eigentlich müssen die Kapitäne beim Turnier eine vom Verband gestellte Binde mit dem Kampagnen-Schriftzug "Respect" tragen.

Regenbogen-Beleuchtung für Stadien in Köln und Frankfurt

Angesichts des UEFA-Verbots für eine Beleuchtung der Münchner EM-Arena in Regenbogen-Farben wollen zumindest andere deutsche Stadionbetreiber ein Zeichen setzen. So sollen die Fußball-Arenen in Frankfurt am Main und Köln am Mittwoch während der EM-Partie der deutschen Mannschaft in München gegen Ungarn bunt erstrahlen.

💡 Die Regenbogenfahne - Symbol für Vielfalt und Respekt

Seit mehr als 40 Jahren steht die Regenbogenfahne als Symbol für die Akzeptanz und Gleichberechtigung von Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Repräsentiert sehen sich von der Flagge etwa Lesben, Schwule, Bisexuelle oder Transmenschen.

In der heute gebräuchlichsten Variante zeigt die Fahne sechs Farben, die Vielfalt und Zusammenhalt ausdrücken. Von oben nach unten: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Lila. Der Deutsche Fußball-Bund etwa sieht die Flagge als Zeichen und Bekenntnis "für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausgrenzung".

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