Marco Rose (links) und Thomas Tuchel beim Supercup
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Marco Rose (links) und Thomas Tuchel beim Supercup

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"Fast Meisterschaft gekostet": RB-Stachel sitzt bei Tuchel

RB Leipzig fordert den FC Bayern am Samstagabend zum Topspiel heraus. Trainer Thomas Tuchel ist nach den letzten beiden Pleiten gegen die Sachsen gewarnt, sieht sein Team jedoch auf einem guten Weg.

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Die Erinnerungen an den RB Leipzig könnten schlechter kaum sein, doch der FC Bayern hat deswegen kein Trauma erlitten. "Rache und Revanche sind keine Vokabeln, die passen", sagte Trainer Thomas Tuchel vor dem Duell am Samstagabend (18.30 Uhr) in Leipzig. "Wir kriegen den Supercup nicht wieder, aber der Stachel sitzt natürlich." Unter den Augen vom neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann will Tuchel den RB endlich erstmals als Bayern-Trainer schlagen.

Supercup-Enttäuschung gegen Leipzig als Wendepunkt

Das letzte Aufeinandertreffen des deutschen Meisters und des Pokalsiegers ist gerade einmal sieben Wochen her. Der FCB kassierte im Supercup beim Gala-Auftritt von Dani Olmo ein deutliches 0:3. Im Anschluss wirkte Tuchel ratlos angesichts der Instabilität und Anfälligkeit seines Teams und sparte nicht an Kritik. Auch am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison hatte der RB den Münchnern eine schmerzhafte 1:3-Niederlage im eigenen Stadion zugefügt.

Dieses Spiel "hätte uns fast die Meisterschaft gekostet, das andere hat uns den Supercup gekostet. Das gefällt uns überhaupt nicht", erzählte Tuchel in der Rückschau: "Das gibt uns den Anlass, sich zu hinterfragen und den nächsten Schritt zu machen. Das haben wir jetzt erst einmal gemacht. Da haben wir eine gute Phase eingeleitet."

Müller, Kim und Upamecano beim FCB in Leipzig dabei

Ganz abgelegt sind die Sorgen des Bayern-Trainers immer noch nicht, dennoch hat sich sein Team gefangen und seit der Supercup-Pleite sechs seiner sieben Pflichtspiele gewonnen. Die Siege gegen den VfL Bochum (7:0) und Preußen Münster (4:0) "haben wir klar aussehen lassen, weil wir es gut gemacht haben", sagte Tuchel.

Personell gibt es nach den zahlreichen Rückschlägen der vergangenen Wochen zumindest vorsichtigen Optimismus bei Tuchel: "Unter Vorbehalt kann ich sagen, dass Min-Jae (Kim), Thomas (Müller) und Upa (Upamecano) gestern mittrainiert haben." Dazu habe das angeschlagene Trio ein "intensiveres individuelles Programm" absolviert und "bisher keine Reaktion darauf gezeigt". Definitiv ausfallen werden Serge Gnabry (Unterarmbruch gegen Münster) und Matthijs de Ligt (Schlag aufs Knie) sowie Kapitän Manuel Neuer. Der Torhüter macht Fortschritte, ist aber noch "Wochen" vom Teamtraining entfernt.

Leipzig wie Bayern mit Personalsorgen

Gut für die Bayern ist auch, dass sowohl Supercup-Schreck Dani Olmo als auch Abwehrchef Willi Orban für das Topspiel ausfallen. Dafür können die Sachsen im Gegensatz zu den Bayern auf einen Einsatz ihres Keepers und Kapitäns Péter Gulácsi hoffen. Unter der Woche feierte der Ungar, der ein Jahr mit einem Kreuzbandriss ausgefallen war, sein Comeback beim 3:2-Zittersieg im Pokal bei Wehen Wiesbaden.

Gegen den Zweitligisten tat sich Leipzig vor allem in der zweiten Halbzeit schwer, konnte jedoch auf die Dienste seines neuen Stürmers Benjamin Sesko bauen. Der Slowene, im Sommer von RB Salzburg gekommen, hat in 256 Minuten für die Leipziger bereits fünf Tore erzielt und glänzte in Wiesbaden mit einem Doppelpack.

"Sie spielen seit Jahren in ihrem 4-4-2 automatisiert zusammen, sind sehr eingespielt", sagte Tuchel. Ein Umstand, den er bei seinem Team immer wieder kritisch anspricht. "Sie greifen zusammen an, verteidigen zusammen. Sie spielen als Team sehr gefährlich." Wie gefährlich, haben die Bayern zuletzt zweimal leidvoll erfahren müssen.

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