Selbst ein 1:0 kann für die DFB-Auswahl zu wenig sein, wenn Schweden seinerseits 1:0 gegen Mexiko gewinnt und bei Tor- und Punktgleichheit die Fairplaywertung herangezogen würde. Wie man Bundestrainer Joachim Löw kennt, wird er es darauf nicht ankommen lassen wollen. Also: Alles auf Sieg! Dafür müssen Löws Spieler vor allem die individuellen Patzer abstellen.
Löw auf der Suche nach der stärksten Formation
Nach dem in letzter Sekunde geglückten Sieg gegen Schweden müssen die deutschen Spieler nicht nur dem letzten Gruppengegner, sondern auch den äußeren Widrigkeiten trotzen, um den erstmaligen Vorrunden-K.o. bei einer Weltmeisterschaft abzuwenden. Für die Anstoßzeit sind in der über tausend Jahre alten Tatarenstadt Kasan Temperaturen um 30 Grad angesagt. Die Leichtgewichte aus Südkorea sind Hitze gewohnt. Zudem sucht Löw weiterhin nach dem schlagkräftigsten Personal. Bis auf den gesperrten Jérôme Boateng und Sebastian Rudy (Nasen-OP) sind alle Spieler einsatzbereit.
Die Umstände wischt er beiseite: "Wir müssen verinnerlichen, dass es in erster Linie von uns abhängt." Alles andere würde nur vom Weiterkommen ablenken. Mit einem Sieg mit zwei Toren Vorsprung wäre man sicher weiter. Und dann wäre es Löw auch egal, ob als Gruppenerster- oder Zweiter.
Fehler abstellen und volle Konzentration
Egal wer spielt: Gerade die im bisherigen Turnierverlauf immer wieder gravierenden Fehler im Spielaufbau und die Lücken in der Defensive müssen dringend abgestellt werden. Sonst droht dem Titelverteidiger das gleiche Schicksal wie Spanien 2014, Italien 2010 und Frankreich 2002, nämlich als Titelträger schon in der Vorrunde zu scheitern.
Löw verbreitet freilich viel Zuversicht und verweist auf seine Turniererfahrung: "Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich so eine Situation erlebe." Und Marco Reus sagt: "Sie können sicher sein, dass wir alles dafür tun, dass uns das nicht auch passiert." Ob es dann im Achtelfinale gleich gegen Rekordweltmeister Brasilien geht oder gegen die Schweiz oder Serbien, ist egal. Nur Südkorea zählt!