Das DBB-Team ist Weltmeister
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Krönung in Manila: Deutschland holt erstmals Basketball-WM-Gold

Deutschlands Basketballer schreiben Sport-Geschichte: In einem hochdramatischen Finale um den Weltmeister-Titel setzen sie sich am Sonntag 83:77 gegen Serbien durch. Als entscheidend erweist sich die mannschaftliche Geschlossenheit des DBB-Teams.

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Die Sensation ist perfekt: Deutschlands Basketballer sind erstmals in ihrer Geschichte Weltmeister. Am Sonntag (10.09.2023) gewannen sie das Finale in Manila gegen Serbien 83:77 (47:47). Es war eine weitere Paradeleistung des deutschen Teams in Asien – das zuvor im Halbfinale schon die Favoriten aus den USA ausgeschaltet hatte.

Nach EM-Bronze im vergangenen Jahr ist es der nächste Erfolg für die hoch veranlagte Truppe um den NBA-Star und Kapitän Dennis Schröder, der anschließend als Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde, und die drei FC-Bayern-Spieler Andreas Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey. Ihren bisher größten WM-Erfolg hatten Deutschlands Basketballer vor 21 Jahren beim Bronze-Coup in den USA gefeiert als noch der Würzburger Dirk Nowitzki Kopf des Teams war.

Erstes europäisches Finale seit 2006

Dabei war das Finale am Sonntag auf den Philippinen ein Abziehbild der bisherigen Weltmeisterschaft für die deutsche Mannschaft: Nach einem schwierigen Beginn steigerte sich die DBB-Auswahl und übernahm in einem so engen Spiel kurz nach der Halbzeit im dritten Viertel schließlich vollends die Spielkontrolle. Die Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert setzte sich gar mit mehr als zehn Punkten Vorsprung ab im ersten rein europäischen Finale seit 2006, als Spanien den Titel gegen Griechenland errang.

Spannend wurde es dann einmal mehr im letzten Viertel, doch wie schon gegen Lettland und gegen die USA (die am Ende Vierter wurden nach einer Niederlage gegen Kanada) hielten die Deutschen dem Druck stand. Als entscheidend erwies sich einmal mehr die mannschaftliche Geschlossenheit in einem Team, in dem jeder der zwölf Spieler wichtige Punkte zum Sieg beitragen kann.

Stärker legten in diesem hoch dramatischen Endspiel eben die Serben los. Wie so oft in diesem Turnier hatten Schröder und seine Mitspieler im ersten Viertel ihre Problemchen (23:26). Doch die folgenden 30 Minuten waren dagegen wieder eine deutlich sicherere Angelegenheit fürs DBB-Team. Die Partie wogte hin und her, mal waren die Deutschen, mal die Serben vorne. Aber jeweils eben nur ein paar Pünktchen.

Thiemann und Bonga sorgen für wichtige Impulse

Aus deutscher Sicht konnten vor allem die Bankspieler wie der Ex-Bamberger Johannes Thiemann oder Bonga und Moritz Wagner wieder für wichtige Impulse sorgen. In diesem Endspiel, das auch für die Männer an der Seitenlinie ein besonderes war: Serbiens Trainer Svetislav Pesic hatte das deutsche Team zu ihrem einzigen großen Titel verholfen. 1993 wurde das DBB-Team Europameister in München. Exakt 30 Jahre später erlebte Deutschland dann wieder ein internationales Endspiel.

Für den deutschen Coach Gordon Herbert war es sein erstes internationales Endspiel als Trainer. Der 64-Jährige hatte das DBB-Team vor zwei Jahren übernommen und dann direkt zum Erfolg geführt. Auf EM-Bronze in der Heimat folgte nun das WM-Gold in Asien.

Wieder einmal war der Kanadier und seine besonnene Ansprache wohl der Schlüssel für Deutschlands am Ende entscheidenden Zwischenspurt. Schließlich folgte auf seine taktischen Vorgaben in der Halbzeitpause immer wieder eine Leistungssteigerung bei den Deutschen.

Deutschlands Basketballer trotzen erneut allen Widerständen

Die danach aber wie eben auch so oft in diesem Turnier zu Beginn des vierten Viertels ihren Faden wieder verloren, Serbien bis auf zwei Punkte herankommen ließen. Am Ende trotzten sie aber allen Widerständen und sicherten sich so verdient ihren ersten WM-Titel – ein Coup, der am Ende auch alle Experten überraschte.

Ähnlich wie eine Leistung aus einer anderen Teamsportart übrigens: Schon die deutschen Eishockeyspieler hatten im Mai überraschend Silber bei der WM gewonnen. Der Basketball-Erfolg rundet also nun ein aus deutscher Sicht starkes Sportjahr ab – mit Ausnahme des Fußballs natürlich. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

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