Apples AirTags
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Apples AirTags sollen für Stalker unbrauchbar werden

Standort-Tracker wie die AirTags von Apple sind praktische Helfer für den Alltag. Sie können aber auch verwendet werden, um Menschen unerlaubt nachzuspionieren. Google und Apple schließen sich nun zusammen, um AirTag-Stalking zu beenden.

Über dieses Thema berichtet: Computermagazin & Umbruch am .

"Ein AirTag bewegt sich mit dir." Viele iPhone-Nutzer haben diese oder ähnliche Benachrichtigungen schon auf dem iPhone-Display gesehen. Gut möglich, dass hinter der Meldung überhaupt nichts steckt. In Einzelfällen aber schon – denn AirTags und andere Tracking-Geräte sind winzige Spionage-Werkzeuge, mit denen man Menschen verfolgen kann.

Wie funktioniert das Tracking?

AirTags und andere kleine Geräte wie Apples kabellose AirPod-Kopfhörer nutzen Bluetooth-Ortung, um permanent ihren eigenen Standort zu ermitteln. Das ist praktisch: wenn man die AirPods einmal verloren hat, kann man sich einfach in der "Wo ist?"-App orten.

AirTags sind kleine Ortungsgeräte, die das Prinzip auf die Spitze treiben. Für sich genommen haben die AirTags keine Funktion – nützlich werden sie dann, wenn man sie an einen Gegenstand heftet, um diesen verfolgen zu können. Wer beispielsweise in sein Fluggepäck einen AirTag steckt, kann sich direkt nach der Landung vergewissern, dass der Koffer wohlbehalten am Ziel angekommen ist.

Stalking-Werkzeug AirTags

Problematisch wird das Ganze, wenn AirTags an Orten landen, wo sie nicht hingehören. Das kommt leider immer wieder vor: Erst 2022 wurde Apple in den Vereinigten Staaten verklagt, weil in mehreren Fällen Stalker AirTags benutzt hatten, um den Standort ihrer Opfer auszuspionieren. In einem Fall in Ohio sei dabei sogar eine Frau ums Leben gekommen.

Wer von einem AirTag heimlich verfolgt wird, sollte darüber eigentlich informiert werden. So erhält man auf dem iPhone eine Benachrichtigung, wenn sich ein Trackinggerät über längere Zeit in der Nähe befindet. Auch sollen AirTags ein Warngeräusch von sich geben, wenn sie über längere Zeit von ihrem Besitzer getrennt sind.

In der Praxis hat das aber nicht immer funktioniert. Das größte Problem: Über einen AirTag in der Nähe wird man von einem iPhone zwar gewarnt. Nicht aber, wenn man ein Smartphone eines anderen Herstellers verwendet. Andersherum erhalten iPhone-Nutzer keine Benachrichtigungen über andere Tracker, etwa den Samsung Galaxy SmartTag oder den Tile Pro.

Schluss mit Stalking?

Ein Branchen-Zusammenschluss soll Stalking mit AirTags und anderen Trackern in Zukunft verhindern. Apple, Google, Tile und andere Hersteller wollen einen gemeinsamen Standard entwickeln, um vor unerlaubtem Stalking zu warnen. Ein iPhone soll dann auch vor einem Samsung-Tracker warnen, und andersherum.

"Bluetooth-Tracker haben Nutzern enorme Vorteile gebracht, aber sie bergen auch das Potenzial für unerwünschtes Tracking, das nur durch industrieübergreifende Maßnahmen gelöst werden kann", sagt Dave Burke, Vice President of Engineering for Android bei Google.

Was kann ich gegen AirTags tun?

Noch dürfte es allerdings dauern, bis der gemeinsame Industriestandard tatsächlich umgesetzt wird. Bis dahin bleibt Nutzern von Android-Telefonen zumindest eine andere Möglichkeit. Die App Tracker Detect. Diese wird von Apple für Android angeboten und soll die Tracker-Erkennung von AirTags auch auf Android-Smartphones möglich machen.

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