"Wir sind Kirche" und mehrere Bischöfe fordern anderen Umgang mit Missbrauchsfällen

München: Mit Blick auf das Missbrauchsgutachten zum Erzbistum München/Freising hat die Initiative "Wir sind Kirche" einen Kurswechsel gefordert. In einer Erklärung heißt es, die Untersuchung lege ein jahrzehntelanges Muster der Vertuschung offen. Die im Gutachten Aufgelisteten müssten sich zu "ihrer rechtlichen wie moralischen Verantwortung bekennen". Der Text sieht auch beim emeritierten Papst Benedikt dem Sechzehnten Versäumnisse in vier Fällen. Benedikt bestreitet die Vorwürfe. Auch mehrere Bischöfe äußerten heute Kritik am Umgang der Kirche mit dem Thema Missbrauch. Der Aachener Bischof Dieser sprach von einer "Unfähigkeit, Schuld einzugestehen und Vergebung zu erbitten". Dass Benedikt dies nicht getan habe, dürfe nicht das letzte Wort dazu sein, so Dieser. Der Würzburger Bischof Jung schlug in der "Main-Post" eine staatliche Kommission vor, um Missbrauchsfälle aufzuarbeiten. So könne gezeigt werden, dass die Kirche keine Sonderwelt sei.

Sendung: BR24 Nachrichten, 23.01.2022 18:30 Uhr

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