ARCHIV - 26.04.2019, Niedersachsen, Hannover: Marco Goecke, damals designierter Ballettdirektor der Staatsoper Hannover, steht im Foyer der Staatsoper. Der ehemalige Choreograf der Staatsoper Hannover, Marco Goecke, bereut seine Hundekot-Attacke auf eine Journalistin vor einem halben Jahr. (zu dpa: «Choreograf Goecke bereut Hundekot-Attacke») Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Christophe Gateau

Choreograf Goecke bereut Hundekot-Attacke

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Staatsoper-Intendantin: Goecke kehrt vorerst nicht zurück

Obwohl er einer Journalistin Hundekot ins Gesicht schmierte, hieß es am Mittwoch, dass Choreograf Marco Goecke im September an die Staatsoper Hannover zurückkehre. Am Donnerstag korrigierte deren Intendantin: Es sei "nicht der richtige Zeitpunkt".

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Choreograf Marco Goecke wird in der kommenden Spielzeit trotz seiner Hundekot-Attacke nun doch nicht an die Staatsoper Hannover arbeiten. Am Mittwoch hatte eine Sprecherin des Hauses zunächst mitgeteilt, seine Stücke würden als Wiederaufnahmen aufgeführt und seien wichtiger Bestandteil des Repertoires. "Wie es im Ballettbetrieb üblich ist, wird Marco Goecke als Gast an der Wiedereinstudierung beteiligt sein und in der Staatsoper mit dem Ballettensemble arbeiten", sagte die Sprecherin.

Goeckes nach der Attacke im Februar ausgesprochenes Hausverbot sei bereits Anfang März aufgehoben worden. "Mit großer Vorfreude" blicke das Staatsballett der Spielzeit mit renommierten Choreografen "wie auch Marco Goecke" entgegen. Als erste Produktion stehe am 23. September die Wiederaufnahme von Goeckes "A Wilde Story" auf dem Spielplan. Die Proben dazu beginnen demnach Anfang September.

Am Donnerstag korrigierte die Intendantin des Hauses: Die Proben würden ohne Goecke stattfinden. Sie sehe die Möglichkeit, künftig mit dem früheren Ballettchef zusammenzuarbeiten – dies sei aber "nicht der richtige Zeitpunkt", sagte Staatsopernintendantin Laura Berman am Donnerstag laut Spiegel Online. Es sei nicht über einen Vertrag nachgedacht worden.

Goecke: "Es ist tragisch, was passiert ist"

Der damalige Chefchoreograf und Ballettdirektor Goecke hatte im Februar im Foyer des Opernhauses eine Kritikerin mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er der Journalistin vorgeworfen, immer "schlimme, persönliche" Kritiken zu schreiben. Das Staatstheater trennte sich nach dem Angriff von ihm.

In einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" sagte Goecke, er bereue seine Attacke: "Es ist tragisch, was passiert ist, und auch zu bereuen". Er litt seinen Angaben zufolge vor dem Vorfall an einem Burn-out.

Kulturminister: Rückkehr "inakzeptabel"

Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (SPD) übte deutliche Kritik nun wohl vertagten fortgesetzten Zusammenarbeit der Staatsoper mit Goecke: "Die Vertragsauflösung als Reaktion auf Marco Goeckes widerliches Verhalten im Februar hat sofortige Klarheit geschaffen." So sollte Schaden abgewendet werden, wie der Minister betonte. Als Aufsichtsratsvorsitzender halte er es für inakzeptabel, wenn Goecke als Gast an der Wiedereinstudierung beteiligt sein und in der Staatsoper mit dem Ballettensemble arbeite.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!