Bildrechte: Michael Ehlers

So soll's mal aussehen: Land Art bei der Würzburger Landesgartenschau

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Luftschiff-Landeplatz: Gartenschau bringt Würzburg frische Kunst

Erst war hier ein Flugfeld, auf dem der Zeppelin landete. Dann nutzten die Amerikaner die Gegend für ihre Kasernen. Nun wird daraus der neue Stadtteil Hubland - los geht's mit einer Landesgartenschau mit eigenem Kulturprogramm. Von Barbara Markus

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Heute eröffnet sie in Würzburg: Die Bayerische Landesgartenschau 2018. Auf einem Gelände, das so groß ist wie die gesamte Würzburger Altstadt – und einmal 5000 Menschen Heimat sein soll. „Wo die Ideen wachsen“ ist das Motto der Ausstellung, die sich als Experimentierfeld für die Stadtentwicklung sieht – und dabei auch auf Kunst und Kultur setzt.

Kulturtipp 1: "Das letzte Luftschiff"

Ein zigarrenförmiges Stahlgerippe, schräg nach oben aufgerichtet, 20 Meter lang und 8 Meter hoch: „Das letzte Luftschiff“ hat Michael Ehlers die Installation genannt, die als Sieger aus dem Kunstwettbewerb für die Gartenschau hervorgegangen ist und an eine historische Tatsache anknüpft. Tatsächlich war dort 1939 mit der „Graf Zeppelin II“ das größte Luftschiff aller Zeiten gelandet. „Prozesshafte Land Art“, so nennt Ehlers seine Installation für das Schaugelände am Hubland. Die Natur soll sich das einst so stolze Symbol menschlicher Überlegenheit zurückerobern. Hopfenranken werden das Stahlgerippe nach und nach überwuchern.

Kulturtipp 2: Eine Ausstellung zur Geschichte des Hublands

Die stählerne Installation erinnert aber auch an die wechselvolle Geschichte des Gartenschaugeländes: Hinrichtungsstätte mit Galgen und Fallbeil, Exerzierplatz, ab 1910 Übungsfeld für Flugpioniere, dann Standort einer bundesweit bekannten Flugschule, die in der NS-Zeit zum Fliegerhorst wurde. Eine Geschichtsausstellung ist einer der Eckpfeiler des Kulturprogramms der Landesgartenschau.

Kulturtipp 3: Ballett und Musik auf der Hauptbühne

Gleich neben der dafür genutzten ehemaligen Tankstelle der US-Armee ist die Hauptbühne aufgebaut. Mit Schauspiel, Ballett und großem Orchester wird dort unter anderem das Mainfranken-Theater gastieren. Auf der Bühne feiert auch das Würzburger Mozartfest mit einem Konzert den 100. Geburtstag von Leonhard Bernstein.

Kulturtipp 4: Japanerinnen, Blumen und Tee

Die Landesgartenschau ist aber auch für die Siebold-Gesellschaft Impuls, an den Namensgeber und Japanforscher Philipp Franz von Siebold zu erinnern und das Naturverständnis der Japaner mit einer Ausstellung im Siebold-Museum zu beleuchten – mit Kimonos in Mustern und Farben der Jahreszeiten etwa. Zudem reisen eigens Teemeisterinnen aus Würzburgs japanischer Partnerstadt Otsu an – und zelebrieren auf dem Gartenschaugelände das Tee-Ritual.