Die bekannte Künstlerin Gretel Eisch aus Frauenau im Landkreis Regen ist tot. Die 85-Jährige ist am Freitag gestorben, wie ihre Familie am Montag in einer Todesanzeige bekannt gab. Gretel Eisch war die Ehefrau des bekannten Glaskünstlers Erwin Eisch, der im Januar mit 94 Jahren verstorben ist.
Sie hatte sich auch selbst einen Namen als Künstlerin gemacht, unter anderem mit ihren bildhauerischen Arbeiten, mit Holzschnitten und Glasmalerei.
Glas zu Kunst gemacht
Gretel Eisch wurde 1937 in München geboren, studierte dort in den fünfziger Jahren Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste und lernte dort auch ihren späteren Mann Erwin kennen. Die beiden gründeten mit Künstlerfreunden zusammen die Künstlergruppe "Radama". Das Paar zog nach Frauenau, gründete eine Familie, bekam fünf Kinder. Erwin Eisch machte in der Glashütte seiner Eltern eine Glaswerkstatt auf und wurde international als Mitbegründer und wichtiger Vertreter der Studioglasbewegung bekannt. Die Studioglasbewegung öffnete den Werkstoff Glas, der vorher fast nur für Gebrauchsgegenstände verwendet worden war, für Kunstobjekte und freie Formen.
Prägende Persönlichkeiten des Bayerischen Waldes
Gretel Eisch arbeitete ebenfalls mit Glas, vor allem mit Glasmalerei. Sie war verantwortlich für die Werkstatt "Poesie in Glas" in der Glashütte Eisch, wo das Bemalen von Glas kreativer und unkonventioneller wurde als vorher üblich. In den achtziger Jahren begründete Gretel Eisch das "Bild-Werk Frauenau" mit, eine international bekannte Fortbildungseinrichtung für Kunst, die bis heute besteht.
2021 wurden Erwin und Gretel Eisch mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet. Für die Kunstszene im Bayerischen Wald waren beide jahrzehntelang prägende Persönlichkeiten.
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