Das Interesse des Berliner Architektur- und Landschaftsmalers Alexander Dettmar für im Nationalsozialismus zerstörte Synagogen begann bereits vor über 20 Jahren. Damals wurde ihm in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern eher beiläufig bewusst, dass auch dort einmal eine Synagoge stand:
"Ich bin dorthin gegangen und habe gesucht, was da zu finden war. Ich habe nur einen schmutzigen Parkplatz gefunden. [...] Dann habe ich geschaut, ob die irgendwo ein Schild hingemacht haben. Aber da war nichts – kein Schild, gar nichts. Nur die Autos, die auf der ehemaligen Synagoge stehen. Und das hat mich in der Situation einfach geärgert." Alexander Dettmar
Mehr als 1.000 Synagogen wurden während des Dritten Reiches von den Nazis zerstört. Und Dettmar erinnert an die zerstörten Gotteshäuser. Weit über hundert Gemälde sind inzwischen entstanden. Ab Sonntag (22.04.18) zeigt das Historische Museum in Bamberg eine Auswahl der Bilder.
Kunstwerke auf historischer Basis
Immer wieder recherchiert der Künstler in Archiven, besorgt sich alte Bilder und Fotos von den zerstörten Synagogen und malt sie anschließend. Eingebettet in ihre Umgebung – immer schön anzusehen:
"Ich wollte an das Judentum nicht mit schrecklichen Bildern, sondern in Schönheit erinnern – mit all dem, was dann an Gedanken kommen kann." Alexander Dettmar
Im Gegensatz zum Kirchenbau gab es bei den Synagogen in Deutschland eine erstaunliche Gebäudevielfalt. Unter den ausgestellten Bildern ist auch ein Gemälde der Bamberger Synagoge, dem die Ausstellung mit vielen Hintergrundinformationen einen extra Raum widmet. Die Ausstellung ist noch bis Mitte Oktober im Historischen Museum in Bamberg zu sehen.